Gewerbeanmeldungen über dem Vorjahresniveau

Betriebsgründungen

Auch die Zahl der Betriebsgründungen erhöhte sich; im ersten Dreivierteljahr 2021 zählten 4.155 Gewerbeanmeldungen zu dieser Kategorie (plus 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Das Niveau des Jahres 2019, also des Jahres vor Corona, wurde nicht erreicht. Zu den Betriebsgründungen zählen alle Neugründungen von Kapital- und Personengesellschaften sowie alle Neugründungen von Einzelunternehmen, bei denen ein Handelsregistereintrag oder eine Handwerkskarte vorliegt oder die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben.

Den höchsten Anteil an den Betriebsgründungen hatte mit fast 21 Prozent der Wirtschaftsabschnitt „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“. Den zweithöchsten Anteil stellte mit rund 13 Prozent das Baugewerbe, gefolgt von „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ mit gut 12 Prozent.

Die Anzahl der Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner war in der kreisfreien Stadt Speyer mit 18,2 am höchsten, gefolgt von Mainz (16,6) und Zweibrücken (15,5). Den niedrigsten Wert unter den kreisfreien Städten wies Pirmasens mit 9,7 auf. Unter den Landkreisen war der höchste Wert in Cochem-Zell mit 11,9, der niedrigste in Kusel mit 4,6 zu verzeichnen.

Sonstige Neugründungen

Über die Betriebsgründungen hinaus gab es von Januar bis September 2021 insgesamt 16.893 sonstige Neugründungen (plus 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Zu den sonstigen Neugründungen gehören die Gründung von Kleinunternehmen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, keine Handwerkskarte besitzen und über keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügen, sowie die Gründung von Nebenerwerbsbetrieben. Von den sonstigen Neugründungen erfolgten 12.626 im Nebenerwerb (plus 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).

Neben den Neugründungen, also den Betriebsgründungen und den sonstigen Neugründungen, gab es von Januar bis September 2021 noch 4.627 weitere Gewerbeanmeldungen. Hierunter fallen Umwandlungen sowie Zuzüge und Übernahmen.

Gewerbeabmeldungen

Die Zahl der Betriebsaufgaben – das Pendant zu den Betriebsgründungen – sank um 5,3 Prozent auf 2.979. Die sonstigen Stilllegungen, also die Aufgaben von Kleinunternehmen, lagen bei 12.116 (minus 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).

Die Daten stammen aus der Gewerbeanzeigenstatistik, die aus den monatlichen Lieferungen der rheinland-pfälzischen Gewerbeämter an die im Statistischen Landesamt angesiedelte Verwaltungsstelle „Gewerbe-Online“ erstellt wird. Die Gewerbeanzeigenstatistik stellt für Rheinland-Pfalz wichtige Informationen über Existenzgründungen und Stilllegungen bereit. Die Zahlen finden in der Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Strukturpolitik Verwendung. Daten über Gewerbemeldungen werden auch verstärkt in Bezug auf deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt untersucht.

Autor: Hans-Peter Fein (Abteilung Staat, Gesellschaft)