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Weniger Fortzubildende nehmen Aufstiegs-BAföG in Anspruch

In Rheinland-Pfalz erhielten 2023 rund 9.500 Fortzubildende eine Förderung im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), auch Aufstiegs-BAföG genannt. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das etwa 260 bzw. 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Deutschlandweit sank die Zahl der Geförderten um 1,2 Prozent.

Die von Bund und Ländern finanzierte Aufstiegsfortbildungsförderung ist ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger, die eine auf einen ersten beruflichen Abschluss aufbauende Fortbildung absolvieren. Gefördert werden mehr als 700 Fortbildungsabschlüsse wie beispielweise Meisterinnen und Meister, Technikerinnen und Techniker oder Erzieherinnen und Erzieher. Unabhängig vom Einkommen werden die Gebühren für den Lehrgang und die Prüfung sowie für das gegebenenfalls durchzuführende Meisterprüfungsprojekt gefördert. Die Förderung setzt sich aus Darlehen und staatlich finanziertem Zuschuss zusammen. Abhängig vom Einkommen kann zudem der Lebensunterhalt mit Aufschlägen für Verheiratete und Kinder sowie für die Kinderbetreuung von Alleinerziehenden bezuschusst werden.

Nach einem Anstieg der Zahl der Förderempfängerinnen und -empfänger bis 2021 ist in den vergangenen zwei Jahren ein Rückgang zu verzeichnen. So nahm die Zahl der Geförderten zunächst zwischen 2015 und 2021 um etwa 46 Prozent zu. Diese Entwicklung ist unter anderem auf die Erhöhung der Zuschüsse, Freibeträge, Darlehenserlässe und Unterhaltsförderungen im Rahmen des dritten und vierten Gesetzes zur Änderung des AFBG zurückzuführen. Im anschließenden Beobachtungszeitraum kehrte sich der Trend um: Zwischen 2021 und 2023 ist die Zahl der Geförderten um knapp vier Prozent gesunken. Ein fünftes Änderungsgesetz befindet sich zurzeit in Vorbereitung, um dem aktuellen Rückgang der Förderzahlen entgegenzuwirken und insbesondere Preissteigerungen auszugleichen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 53 Millionen Euro zur Förderung von Fortbildungsaktivitäten im Rahmen des Aufstiegs-BAföG bewilligt, davon etwas mehr als 44 Millionen als Zuschüsse. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die bewilligten Fördermittel um 760.000 Euro ab (minus 1,4 Prozent); verglichen mit 2013 wurde hingegen ein annähernd kontinuierlicher Zuwachs um insgesamt 29 Millionen Euro verzeichnet (plus 123 Prozent). Durchschnittlich erhielten die Geförderten etwa 5.700 Euro. Das sind rund 2.200 Euro (plus 64 Prozent) mehr als noch vor zehn Jahren.

Die jeweils meisten Geförderten in 2023 waren männlich (59 Prozent), mit deutscher Staatsangehörigkeit (95 Prozent), unter 25 Jahre alt (46 Prozent) und in einer Fortbildungsmaßnahme in einem Umfang von mehr als 21 Monaten (65 Prozent). Am häufigsten wurden angehende staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher gefördert (rund 2.800). Die Förderfähigkeit dieser Ausbildung ist darauf zurückzuführen, dass die landesrechtliche Zugangsregelung der Erzieherausbildung einen ersten Ausbildungsabschluss oder berufsbezogene Erfahrungen voraussetzt.

Methodische Hinweise:

Die Zahlen basieren auf den Angaben der Ämter für Ausbildungsförderung. Die Berechnung der Förderungsbeträge erfolgt durch zentrale Rechenzentren. Diese leiten die statistischen Angaben als Auszug aus den Eingabedaten und Rechenergebnissen jährlich an die Statistischen Landesämter weiter.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)
 

Geförderte nach dem AFBG nach Art der Maßnahme

in 1.000

Finanzieller Aufwand der Förderung nach dem AFBG

in Millionen Euro

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