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Zahl der Erwerbstätigen sinkt 2024 leicht

Im Durchschnitt des Jahres 2024 hatten 2,06 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“, dem das Statistische Landesamt in Bad Ems angehört, waren das 2.900 Personen oder 0,1 Prozent weniger als 2023. Damit ging die Zahl der Erwerbstätigen erstmals seit 2020 wieder zurück. Im Bundesdurchschnitt und in Westdeutschland ohne Berlin stieg die Beschäftigung 2024 jeweils um 0,2 Prozent und erreichte damit neue Höchststände. Die Wachstumsdynamik ließ allerdings auch dort deutlich nach.

Die negative Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang bei den Selbstständigen einschließlich mithelfenden Familienangehörigen zurückzuführen, der bereits seit 2009 andauert. Auch die Zahl der marginal Beschäftigten verringerte sich. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stagnierte nahezu. 

Wirtschaftsbereiche

Positive Beschäftigungseffekte kamen ausschließlich aus dem Dienstleistungssektor . Gegenüber 2023 nahm die Zahl der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen um 5.200 Personen bzw. 0,3 Prozent auf 1,5 Millionen zu (Deutschland: plus 0,4 Prozent). Das Wachstum kam jedoch ausschließlich aus dem Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“. Die Erwerbstätigkeit stieg in diesem Bereich um 8.700 Personen bzw. 1,2 Prozent (Deutschland: plus 1,3 Prozent). Im Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe; Information und Kommunikation“ waren 1.400 Personen bzw. 0,3 Prozent weniger erwerbstätig als im Jahr zuvor (Deutschland: unverändert). Der Teilbereich „Finanz-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen“ verzeichnete sogar einen Rückgang um 2.200 Personen bzw. 0,8 Prozent (Deutschland: minus 0,5 Prozent).

Im Produzierenden Gewerbe nahm die Zahl der Erwerbstätigen deutlich ab. Im Jahr 2024 arbeiteten in diesem Wirtschaftsbereich 513.400 Personen. Das waren etwa 8.100 weniger als 2023 (minus 1,6 Prozent; Deutschland: minus 0,7 Prozent) und 9.600 weniger als 2019. Negative Impulse kamen sowohl aus dem Verarbeitenden Gewerbe als auch aus dem Baugewerbe. Im Verarbeitenden Gewerbe ging die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber 2023 um 6.200 zurück (minus 1,7 Prozent; Deutschland: minus 0,9 Prozent). Im Baugewerbe waren 2.200 Personen weniger erwerbstätig als ein Jahr zuvor (minus 1,7 Prozent; Deutschland: minus 1,1 Prozent).

Im Sektor Land- und Forstwirtschaft stagnierte die Beschäftigung in Rheinland-Pfalz. Im Bundesdurchschnitt nahm die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent ab.

Methodische Hinweise

Die Ergebnisse beruhen auf der Schnellrechnung des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“, die sich auf aktuelle Basisstatistiken stützt. Die Angabe der Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahresdurchschnitt am Arbeitsort (Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die im Berichtsjahr – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, Beamtinnen und Beamte sowie Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom Januar 2025.

Am 29. Oktober 2024 hat der AK ETR erstmals revidierte, das heißt methodisch überarbeitete, Ergebnisse für die Jahre 2014 bis 2023 vorgelegt. Neben der Erstveröffentlichung des Jahres 2024 stellt der AK ETR heute vorläufige, revidierte Ergebnisse für die Erwerbstätigen 1991 bis 2013 bereit. Mit dieser Revision wurden die statistischen Datenquellen weiter vereinheitlicht. Weitere Informationen zur Revision finden Sie unter www.statistikportal.de/de/etr/generalrevision-2024, zur Erwerbstätigenrechnung allgemein unter www.aketr.de

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

Erwerbstätige am Arbeitsort 2024 nach Ländern

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2011 bis 2024

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2024 nach Wirtschaftsbereichen

Veränderung gegenüber dem Vorjahr (Anzahl)

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2014 bis 2024 nach Wirtschaftsbereichen

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in 1.000

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2024 nach Wirtschaftsbereichen

Anteil in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort 2024 nach Ländern

Land

Erwerbstätige im Jahresdurchschnitt

2024

Veränderung 2024 gegenüber 2023

1.000

%
Baden-Württemberg

6.434,3

12,9   

0,2   

Bayern

7.893,8

31,0   

0,4   

Berlin

2.197,0

6,3   

0,3   

Brandenburg

1.145,1

-0,8   

-0,1   

Bremen

443,9

-0,5   

-0,1   

Hamburg

1.362,3

11,8   

0,9   

Hessen

3.624,8

17,7   

0,5   

Mecklenburg-Vorpommern

756,3

-6,1   

-0,8   

Niedersachsen

4.245,4

5,1   

0,1   

Nordrhein-Westfalen

9.839,3

13,3   

0,1   

Rheinland-Pfalz

2.061,3

-2,9   

-0,1   

Saarland

522,8

-3,9   

-0,7   

Sachsen

2.068,1

-5,8   

-0,3   

Sachsen-Anhalt

989,1

-4,4   

-0,4   

Schleswig-Holstein

1.481,9

6,9   

0,5   

Thüringen

1.017,6

-8,4   

-0,8   

Deutschland

46.083,0

72,0   

0,2   

Nachrichtlich:

 

 

 

   Westdeutschland (ohne Berlin)

37.909,8

91,3   

0,2   

   Ostdeutschland (ohne Berlin)

5.976,2

-25,7   

-0,4   

Erwerbstätige am Arbeitsort 2024 nach Wirtschaftsbereichen

Wirtschaftsbereich

Rheinland-Pfalz

Deutschland

1.000

Veränderung zu 2023 in %

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

34,4

0,0   

-0,5   

Produzierendes Gewerbe

513,4

-1,6   

-0,7   

   produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe

384,5

-1,5   

-0,6   

   Baugewerbe

129,0

-1,7   

-1,1   

Dienstleistungsbereiche

1.513,5

0,3   

0,4   

   Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation

495,2

-0,3   

0,0   

   Finanz-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen

279,2

-0,8   

-0,5   

   Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit

739,1

1,2   

1,3   

Insgesamt

2.061,3

-0,1   

0,2   

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