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Betriebsgründungen steigen, Betriebsaufgaben auf Vorjahresniveau

In Rheinland-Pfalz wurden im ersten Halbjahr 2016 mehr Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gegründet. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl dieser so genannten Betriebsgründungen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 3,2 Prozent auf 3.071.

Zu den Betriebsgründungen zählen alle Neugründungen von Kapital- und Personengesellschaften sowie Neugründungen von Einzelunternehmen, bei denen ein Handelsregistereintrag oder eine Handwerkskarte vorliegt oder die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben. Die größere wirtschaftliche Bedeutung wird aufgrund der Rechtsform oder der voraussichtlichen Beschäftigtenzahl angenommen. Die meisten Betriebsgründungen gab es in den Bereichen „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ (24 Prozent), „Baugewerbe“ (17,3 Prozent) und „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ (10,2 Prozent).

Regional betrachtet verbuchte unter den kreisfreien Städten Zweibrücken mit 14,6 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner die höchste Quote. Unter den Kreisen ergab sich für den Landkreis Bad Kreuznach mit 9,7 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner der höchste Wert. Die niedrigsten Gründungsaktivitäten waren in der kreisfreien Stadt Trier (7,4) bzw. im Landkreis Altenkirchen (3,8) zu verzeichnen.

Die Zahl der sonstigen Neugründungen lag im ersten Halbjahr 2016 mit 11.473 um 5,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Als sonstige Neugründungen gelten Gründungen von Kleinunternehmen, d. h. von Einzelunternehmen ohne Handelsregistereintrag oder Handwerkskarte, die keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben. Darunter befanden sich 6.589 Gründungen im Nebenerwerb. Insgesamt wurden 17.734 Gewerbe angemeldet; 4,1 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Betriebsaufgaben Die Zahl der Aufgaben von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung stieg geringfügig um 0,2 Prozent auf 2.533. Die sonstigen Stilllegungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent auf 10.986. Insgesamt wurden 16.492 Gewerbe abgemeldet, das waren 4,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2015.

Die Daten stammen aus der Gewerbeanzeigenstatistik, die aus den monatlichen Lieferungen der rheinland-pfälzischen Gewerbeämter erstellt wird. Somit werden die Gewerbetreibenden durch die Statistik selbst nicht belastet. Die Gewerbeanzeigenstatistik stellt wichtige Informationen über Existenzgründungen und Stilllegungen bereit. Die Zahlen finden in der Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Strukturpolitik Verwendung und werden verstärkt auch zu Untersuchungen über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt herangezogen.

Autor: Lutz Zaun (Sachgebiet Bautätigkeiten, Insolvenzen, Gewerbeanzeigen, Verkehr)

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