Umsatz im Jahr 2020 nach Wirtschaftszweigen
Im Jahresdurchschnitt fielen die Rückgänge in den beiden Bereichen Gastronomie und Beherbergung in vergleichbarer Größenordnung aus: In der Gastronomie, auf die rund zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, beliefen sich real die Umsatzdefizite auf 36 und in der Beherbergung auf 37 Prozent. Ein Drittel weniger an Umsätzen erzielte die speisengeprägte Gastronomie, zu der Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben zählen. Bei den Caterern und Erbringern von sonstigen Verpflegungsdienstleistungen betrugen die Einbußen 43 Prozent.
Beschäftigung im Jahr 2020
Deutliche Einschnitte gab es auch bei der Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe: Insgesamt reduzierte sich 2020 das Personal um 15 Prozent. Fast jede fünfte Teilzeitkraft verlor den Arbeitsplatz; die Zahl der Vollzeitkräfte nahm um sechs Prozent ab.
Dezember 2020
Die Corona-bedingte Beschränkung, die bereits seit Anfang November gelten, ließen die Umsätze real im Dezember nochmals deutlicher einbrechen als im November. Die Gastronomen erzielten 77 Prozent weniger Umsatz als im Dezember 2019. Die Gastronomie erreichte nur ein Viertel der Umsatzhöhe von Dezember 2019, im Beherbergungsgewerbe waren die Rückgänge mit 84 Prozent noch höher.
Der Personalstand im Gastgewerbe lag um 32 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Mit einem Minus von 41 Prozent waren die Teilzeitkräfte von den Schließungen stärker betroffen als die Vollzeitkräfte (minus 15 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten bundesweit auf höchstens fünf Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Da es sich um eine Stichprobenerhebung handelt, liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor.
Durch die Corona-Krise sind die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.
Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Anteil am Umsatz2 | Umsatz | Beschäftigte | |||||||||
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Dezember 2020 | Jahr 2020 | Dezember 2020 | Jahr 2020 | ||||||||
nominal | real | nominal | real | insgesamt | Vollzeit | Teilzeit | insgesamt | Vollzeit | Teilzeit | ||
% | |||||||||||
Beherbergung | 34 | -83,2 | -83,6 | -35,8 | -37,1 | -33,3 | -16,9 | -47,4 | -16,0 | -6,4 | -24,3 |
Gastronomie | 66 | -72,6 | -74,1 | -32,5 | -35,7 | -30,9 | -14,2 | -38,7 | -14,8 | -5,7 | -19,0 |
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons und Ähnliches | 47 | -74,3 | -75,9 | -29,9 | -33,4 | -31,6 | -17,7 | -38,8 | -13,6 | -5,5 | -17,8 |
Caterer und Erbringung sonstiger Verpflegungsdienstleistungen | 8 | -51,3 | -52,8 | -42,0 | -43,3 | -27,0 | -8,5 | -35,2 | -19,5 | -11,4 | -23,1 |
Gastgewerbe insgesamt | 100 | -75,8 | -77,0 | -33,7 | -36,3 | -31,7 | -15,3 | -41,1 | -15,2 | -6,0 | -20,5 |
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Umsatzsteuerstatistik 2018 (Voranmeldungen). |