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Handwerkszählung 2014: Handwerk hat mit 25,5 Milliarden Euro Umsatz und 248.800 Arbeitsplätzen einen hohen Stellenwert

Im Jahr 2014 waren in Rheinland-Pfalz im zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Handwerk knapp 30.300 Unternehmen tätig, die 25,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten. „Das Handwerk hat innerhalb der rheinland-pfälzischen Wirtschaft einen hohen Stellenwert“, so Jörg Berres, der Präsident des Statistischen Landesamtes, anlässlich der Veröffentlichung der Handwerkszählung 2014. Die Ergebnisse der Zählung beruhen auf Verwaltungsdaten und liegen daher erst zwei Jahre nach dem Ende des Berichtsjahres vor. „Im Jahr 2014 gehörten dem Handwerk 18 Prozent der Unternehmen des Landes an; sie erzielten knapp elf Prozent der gesamten Unternehmensumsätze,“ so Berres weiter. Im Vergleich zu 2010 ist die Zahl der Handwerksunternehmen leicht um 0,6 Prozent gesunken, während die Erlöse um 7,6 Prozent zulegten.

Auch als Arbeitgeber ist das Handwerk von Bedeutung. Die Handwerksunternehmen in Rheinland-Pfalz beschäftigten 2014 insgesamt 248.800 Personen. Dazu zählten – neben den Inhaberinnen und Inhabern – 179.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, was einem Anteil von 14,9 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht, die 2014 bei rheinland-pfälzischen Unternehmen tätig waren. Außerdem bot das Handwerk 37.900 geringfügig entlohnten Beschäftigten einen Arbeitsplatz.

Die Mehrzahl der Handwerksunternehmen – 2014 waren es rund 82 Prozent – gehören dem zulassungspflichtigen Handwerk an. Diese Unternehmen erzielten 2014 Umsätze in Höhe von 23,6 Milliarden Euro, das waren 92 Prozent der gesamten Erlöse des Handwerks. Der Anteil des zulassungspflichtigen Handwerks an den Arbeitsplätzen belief sich auf 85 Prozent.

Größenklassen der tätigen Personen

Das Handwerk ist durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. In 58 Prozent der Unternehmen waren weniger als fünf Personen tätig. Diese Unternehmen vereinten 14 Prozent des Handwerkspersonals und 9,2 Prozent der gesamten Umsätze des Handwerks auf sich. Zur Größenklasse mit fünf bis 49 tätigen Personen zählten 40 Prozent der Unternehmen. Auf sie entfielen 54 Prozent der tätigen Personen und 49 Prozent des Umsatzes. Nur 1,9 Prozent der Unternehmen gehörten der Größenklasse mit 50 und mehr tätigen Personen an. Diese Unternehmen beschäftigten jedoch fast ein Drittel der Arbeitskräfte und erwirtschafteten rund 42 Prozent der Handwerksumsätze.

Gewerbegruppen

Mit 61.900 tätigen Personen stellte das Ausbaugewerbe die stärkste Gewerbegruppe im zulassungspflichtigen Handwerk dar. Dahinter folgten das Bauhauptgewerbe mit 37.400 und das Kraftfahrzeuggewerbe mit 31.100 tätigen Personen. Unter den Handwerksberufen standen die Kraftfahrzeugtechniker mit 28.500 Personen auf Platz eins, gefolgt von den Elektrotechnikern (20.600) und den Bäckern (20.300).

Kammerbezirke

Bezogen auf die Einwohnerzahl weist der Kammerbezirk Koblenz die höchste Dichte an Hand-werksunternehmen auf. Auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen dort 82 Handwerksun-ternehmen. Im Kammerbezirk Trier waren es 77, im Kammerbezirk Pfalz 72 und im Kammerbezirk Rheinhessen 65. Hinsichtlich der im Handwerk tätigen Personen stand der Kammerbezirk Trier mit 722 je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern an der Spitze. Es folgten der Bezirk Koblenz mit 671, der Bezirk Pfalz mit 584 und der Bezirk Rheinhessen mit 493 in Handwerksunternehmen täti-gen Personen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Weitere Informationen: <link _blank="" browserfenster="" einem="" external-link-new-window="" ge="" http:="" in="" neuen="" wird=""></link>www.statistik.rlp.de. Detaillierte Strukturdaten zum Handwerk liefert ein Statistischer Bericht, der als <link _blank="" browserfenster="" einem="" external-link-new-window="" ge="" http:="" in="" neuen="" wird=""></link>PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden kann.

 

Für die Handwerkszählungen wird das Unternehmensregister ausgewertet, das Angaben zu Unternehmen und Betrieben aus nahezu allen Wirtschaftsbereichen enthält. Das erspart Befragungen und trägt so zur Entlastung der Wirtschaft bei. Die vollständigen Registerdaten liegen etwa zwei Jahre nach Ende des Berichtsjahres vor. Quellen zur Pflege des Unternehmensregisters sind unter anderem Verwaltungsdaten der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammern sowie der Finanzbehörden. Für die Handwerkszählung werden die Daten der Unternehmen ausgewertet, die im Berichtsjahr steuerbaren Umsatz aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von mindestens 17.500 Euro hatten und/oder im Durchschnitt pro Monat über mindestens 0,25 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte oder 2,5 geringfügig entlohnte Beschäftigte verfügten. Angaben zur Zahl der Unternehmen, Beschäftigten und zum Umsatz lassen sich für das Land, Kammerbezirke, Landkreise und kreisfreie Städte, nach Beschäftigten- und Umsatzgrößenklassen sowie – gemäß Handwerksordnung – nach Gewerbegruppen und ausgewählten Gewerbezweigen darstellen.

 

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen/Auswertungen)

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