Mit über 82 Prozent des gewonnenen Gases, das waren knapp 26 Millionen Kubikmeter, setzten die Kläranlagen den größten Anteil direkt in den eigenen Stromerzeugungsanlagen ein (minus 1,6 Prozent gegenüber 2021). Rund sieben Prozent des Klärgases diente dem Einsatz zu reinen Heiz- und Antriebszwecken wie beispielsweise Heizkessel zur Faulturmerwärmung und Gebläse zur Drucklufterzeugung. Damit nahm das Volumen um knapp zwei Prozent bzw. circa 36.000 Kubikmeter auf 2,2 Millionen Kubikmeter ab. Auf Fackel- und sonstige Verluste entfielen 2,6 Millionen Kubikmeter bzw. 8,4 Prozent des gewonnenen Klärgases (plus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In 2022 gaben die Kläranlagen 2,3 Prozent des gewonnenen Klärgases ab (minus 18 Prozent).
Aus dem eingesetzten Klärgas wurden insgesamt rund 71 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt (minus zwei Prozent gegenüber 2021). Diese kam vollständig in den eigenen Kläranlagen zum Einsatz.
Zusätzlich konnten aus dem Klärgas rund 50 Millionen Kilowattstunden Strom gewonnen werden (minus 2,3 Prozent gegenüber 2021). Den Großteil des so erzeugten Stroms, das waren knapp 48 Millionen Kilowattstunden, verbrauchten die Kläranlagen selbst (Anteil: 97 Prozent). Folglich speisten sie in das Stromnetz zur allgemeinen Versorgung gut 1,8 Millionen Kilowattstunden Strom ein. Im Vergleich zu 2021 reduzierte sich dieser Anteil um rund 460.000 Kilowattstunden (minus 26 Prozent).
Die Daten stammen aus der ‚Jahreserhebung über Gewinnung, Verwendung und Abgabe von Klärgas‘. Die Erhebung wird bei Kläranlagen, die Klärgas erzeugen oder Klärschlamm zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme einsetzen, durchgeführt.
Autorin: Tina Lortz-Schremb (Sachgebiet Umwelt, Energie)