Ausfuhren
Knapp 59 Prozent des Warenwertes der Ausfuhren gingen in die EU-Länder (minus 4,2 Prozent). Die Exporte in die Euroländer nahmen um 2,9 Prozent ab. Die Ausfuhren nach Belgien sanken deutlich (minus zehn Prozent). Dagegen stiegen die Exporte in die Niederlande mit 0,3 Prozent geringfügig. Unter dem Einfluss der merklichen Ausfuhrrückgänge nach Tschechien (minus 18 Prozent) wurden weniger Waren in die Nicht-Euroländer exportiert (minus 7,8 Prozent). Die Ausfuhren in das übrige Europa reduzierten sich um 0,9 Prozent. Dieser Rückgang wurde aufgrund einer deutlichen Zunahme des Exportwarenwerts der Türkei (plus 17 Prozent) gedämpft.
Die Exporte nach Amerika gingen um 14 Prozent zurück (USA: minus 17 Prozent). Der Warenwert der ausgeführten Güter nach Asien reduzierte sich um 14 Prozent. Nach Japan wurde deutlich weniger exportiert (minus 53 Prozent), nach China hingegen mehr (plus 4,4 Prozent).
Alle sechs für den Export bedeutsamen Güterabteilungen verzeichneten weniger Ausfuhren. Die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen nahm um 13 Prozent ab. Bei den ausgeführten Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie den Maschinen lagen die Rückgänge bei 3,6 bzw. 4,4 Prozent. Die Warenwerte der Exporte pharmazeutischer Erzeugnisse reduzierten sich um 16 Prozent.
Einfuhren
Der Warenwert der Einfuhren lag in den ersten drei Monaten bei 11,5 Milliarden Euro (minus 3,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2023). Rund 63 Prozent des Importwertes kamen aus EU-Ländern (plus 0,2 Prozent). Zuwächse der Importwerte aus Spanien und den Niederlanden (plus 29 bzw. 5,6 Prozent) führten zu höheren Einfuhrwerten aus den Euroländern (plus 0,6 Prozent). Aus den Nicht-Euroländern wurde 0,8 Prozent weniger importiert. Infolge der deutlichen Rückgänge türkischer Importe (minus 30 Prozent) sanken die Einfuhren aus dem übrigen Europa um 14 Prozent.
Die Importe aus Amerika stiegen geringfügig um 0,2 Prozent an (USA: minus 0,3 Prozent). Dagegen wurde aus Asien weniger eingeführt (minus 14 Prozent). Sowohl die Einfuhren aus China als auch die aus Japan gingen zurück (minus 13 bzw. sieben Prozent).
Außenhandel mit der russischen Föderation und der Ukraine
Aufgrund der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland lagen die Werte der ukrainischen Ex- und Importe im ersten Quartal 2024 über den russischen Ergebnissen. Der Wert der exportierten Güter in die Ukraine betrug 56 Millionen Euro (plus 16 Prozent); die Importe beliefen sich auf 13,8 Millionen Euro (plus 61 Prozent). Die Nachfrage Russlands sank auf 37,9 Millionen Euro (minus 46 Prozent). Der Rückgang bei den Importen lag bei 89 Prozent; deren Gesamtwert betrug 2,1 Millionen Euro.
Methodische Hinweise:
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d.h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen , deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)