Die Gesundheitswirtschaft ist eine sehr dynamische Wachstumsbranche. Zwischen 2008 und 2015 ist ihre Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz preisbereinigt um 25,5 Prozent gestiegen, während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum lediglich um 5,7 Prozent zunahm. Im Ländervergleich lag Rheinland-Pfalz damit an dritter Stelle. Zu dieser Entwicklung trug nicht nur der zentrale Bereich „Gesundheits- und Sozialwesen“ bei, zu dem u. a. die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung in Arztpraxen und Krankenhäusern zählt. „Auch andere Wirtschaftsbereiche – so zum Beispiel die Pharmaindustrie – leisten in Rheinland-Pfalz einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft“, so Jörg Berres. Die Bedeutung dieser anderen Bereiche wird dadurch belegt, dass 2013 – aktuellere Zahlen liegen hierzu noch nicht vor – der Anteil des Gesundheits- und Sozialwesens an der Wertschöpfung der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft bei knapp 61 Prozent lag, niedriger als im Durchschnitt aller Länder (67 Prozent). Erwerbstätige
Die Gesundheitswirtschaft hat eine große Bedeutung für den Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz. Da Teile der Branche sehr personalintensiv sind, lag der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen 2015 mit 14,1 Prozent noch über dem Wertschöpfungsanteil. Im Durchschnitt der Länder belief sich der Anteil der Gesundheitswirtschaft an den Erwerbstätigen auf 13,1 Prozent. Von 2008 bis 2015 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Branche in Rheinland-Pfalz um 13,1 Prozent gestiegen (Erwerbstätigkeit insgesamt: plus 4,0 Prozent). Damit lag das Land an dritter Stelle unter den Bundesländern.
Produktivität Anhand der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen lassen sich Aussagen über die Produktivität der Branche treffen. Im Jahr 2015 entfiel in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft auf eine erwerbstätige Person eine Bruttowertschöpfung von rund 50.400 Euro. Damit lag Rheinland-Pfalz um rund 2.000 Euro über dem Durchschnitt aller Bundesländer. „Die Branche konnte ihre Produktivität in den vergangenen Jahren deutlich erhöhen“, so Berres. Sie stieg von 2008 bis 2015 um 11,1 Prozent; im Durchschnitt der Länder fiel der Zuwachs mit plus 2,1 Prozent wesentlich schwächer aus.
Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit für alle Bundesländer erstellt. Weitergehende Informationen zur Berechnungsmethode sind der Internetseite der Arbeitsgruppe <link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.ggrdl.de zu entnehmen. Der Begriff Gesundheitswirtschaft beinhaltet hier nur die „Gesundheitswirtschaft im engeren Sinne“, die die gesundheitsrelevanten Teile des Wirtschaftsabschnitts Q „Gesundheits- und Sozialwesen“ der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) sowie einzelne Wirtschaftszweige aus den Abschnitten C, G, H, K, M, O, P und S umfasst.
Zur Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz: <link _blank browserfenster ge gleichen im internal-link wird>siehe Hintergrund.
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen)