Die Zahl der Neugeborenen sank ebenfalls deutlich (minus 2.238 bzw. minus 6,1 Prozent). In der Summe überstieg die Zahl der Sterbefälle die der im Jahresverlauf Geborenen um mehr als rund 16.800. Das Geburtendefizit reduzierte sich damit gegenüber dem Jahr 2022 um rund 400, liegt aber weiterhin deutlich über dem der Vorjahre.
In allen kreisfreien Städten und Landkreisen, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Mainz, starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden. In Mainz ergibt sich mit einem Geburtenüberschuss von 42 Personen ein annähernd ausgeglichener, leicht positiver Saldo der sogenannten natürlichen Bevölkerungsbewegungen. Das höchste Geburtendefizit war, wie bereits im Vorjahr, im Landkreis Mayen-Koblenz zu verzeichnen. Dort überstieg die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Geborenen um insgesamt 1.043.
Bezogen auf je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner starben im Jahresverlauf landesweit 4,0 Personen mehr als geboren wurden (Vorjahr: 4,2). In den kreisfreien Städten fällt dieser relative Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung mit minus 2,6 angesichts einer günstigeren Altersstruktur deutlich geringer aus als in den Landkreisen (minus 4,5 Personen je 1.000 Einwohner). Für die Landeshauptstadt Mainz und die kreisfreie Stadt Ludwigshafen ergeben sich noch annähernd ausgeglichene relative natürliche Bevölkerungssalden von plus 0,2 bzw. minus 0,8 Personen je 1.000 Einwohner. Hingegen zeigen sich insbesondere in den kreisfreien Städten Pirmasens (minus 8,4) und Neustadt an der Weinstraße (minus 6,6) sowie den vier Landkreisen Südwestpfalz, Cochem-Zell (jeweils minus 6,8) sowie Birkenfeld (minus 6,7) und Vulkaneifel (minus 6,5) im Regionalvergleich jeweils hohe relative Geburtendefizite.
Insgesamt 18.634 Paare gingen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023 den Bund fürs Leben ein, das waren annähernd 1.800 weniger als im Jahr zuvor (minus 8,8 Prozent). Damit sank die Zahl derjenigen, die sich trauten, nach relativ hoher Vorjahreszahl wieder auf das Niveau von 2021. Zu den frisch Vermählten zählten auch 876 Personen, die eine gleichgeschlechtliche Ehe eingingen (2022: 996).
Bevölkerungsentwicklung insgesamt
Der negative Saldo aus Geburten und Sterbefälle wird durch einen positiven Wanderungssaldo und sonstige in der Fortschreibung des Jahres 2023 zu berücksichtigende bestandsrelevante Korrekturen mehr als ausgeglichen. Unterm Strich wuchs die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr um 15.161 auf 4.174.311. Diese Zahl stammt aus der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2011. Mit der nunmehr kurzfristig anstehenden Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus 2022 Ende Juni 2024 werden diese bereits veröffentlichten Zahlen der Bevölkerungsfortschreibung allerdings in absehbarer Frist revidiert. Bis dahin gelten die Fortschreibungen auf Basis des Zensus 2011. Diese können über den Infoservice ( info(at)statistik.rlp.de) abgerufen werden.
Methodische Hinweise:
Die Statistischen Ämter der Länder erhalten Angaben zu den Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen monatlich von den Standesämtern und bereiten die Geburten und Sterbefälle wohnortbezogen, die Eheschließungen hingegen ereignisortbezogen auf.
Autor: Marcel Heinecke (Referat Bevölkerung, Zensus)