Die höchsten Schulden lasteten mit durchschnittlich 60.624 Euro auf Selbstständigen. Wer zum Zeitpunkt der Beratung abhängig erwerbstätig war, hatte durchschnittlich 52.123 Euro Schulden. Arbeitslose wiesen durchschnittlich 26.635 Euro und anderweitig nicht erwerbstätige Personen (z. B. Rentnerinnen und Rentner oder Personen in Ausbildung) 42.831 Euro Schulden auf.
Als Hauptauslöser für die Überschuldung gaben die meisten beratenen Personen Arbeitslosigkeit an (22,8 Prozent). Trennung bzw. Scheidung oder Tod des Partners/der Partnerin war für 16,9 Prozent die wesentliche Ursache, eine Erkrankung, eine Sucht oder ein Unfall für 12,7 Prozent. In 9,2 Prozent der Fälle war eine gescheiterte Selbstständigkeit, in 4,9 Prozent der Fälle eine gescheiterte Immobilienfinanzierung der Hauptauslöser. Die übrigen nannten sonstige Gründe.
Je nach Hauptauslöser der Überschuldung variiert die Höhe der Verbindlichkeiten erheblich. Die höchsten Schulden lasteten mit durchschnittlich 117.461 Euro auf Personen, die durch eine gescheiterte Immobilienfinanzierung in Überschuldung gerieten. Wer wegen gescheiterter Selbstständigkeit die Beratungsstelle aufsuchte, hatte durchschnittlich 82.695 Euro Schulden. Personen, die wegen einer Trennung bzw. Scheidung oder Tod des Partners/der Partnerin überschuldet waren, wiesen durchschnittlich 43.734 Euro an Verbindlichkeiten auf. Die im Vergleich der hier genannten Gründe geringste Last hatten mit 21.873 Euro Personen zu tragen, die hauptsächlich wegen Arbeitslosigkeit überschuldet waren.
Die Ergebnisse stammen aus der Überschuldungsstatistik, einer jährlich auf freiwilliger Basis bei den Schuldnerberatungsstellen der Verbraucher- und Wohlfahrtsverbände bzw. der Kommunen durchgeführten Erhebung über Personen in Schuldenberatung. In die Statistik fließen alle beratenen Personen ein, die sich mit der statistischen Verwendung ihrer Angaben einverstanden erklärt haben.
Autorin: Dr. Merle Hattenhauer (Referat Mikrozensus, Haushaltserhebungen)