Im Einzelhandel mit Lebensmitteln fielen die Preissteigerungen deutlich höher aus als das nominale Ertragsplus von 3,2 Prozent. In der Folge wurden 6,4 Prozent weniger reale Umsätze erzielt. Im Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel war sowohl die reale als auch nominale Umsatzentwicklung negativ (minus 12 bzw. 4,3 Prozent).
Reales Umsatzminus in allen Wirtschaftszweigen
Die höchsten realen Umsatzeinbußen hatte der Handel mit sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf (minus 17 Prozent). Im ebenfalls umsatzstarken Handel mit Waren verschiedener Art in Verkaufsräumen mit dem Schwerpunkt im Lebensmittelhandel, betrugen die Rückgänge 6,7 Prozent. Umsatzrückgänge von 4,9 Prozent gab es bei den sonstigen Gütern, zu denen z.B. Bekleidung, Schuhe und Lederwaren zählen.
Beschäftigungsverluste im Handel mit Waren verschiedener Art in Verkaufsräumen
Im Vergleich zum Juni 2021 lag die Beschäftigtenzahl im Einzelhandel um ein Prozent niedriger. Zurückführen lässt sich dies auf den Personalabbau im Handel mit Waren verschiedener Art (minus 4,5 Prozent). In den übrigen Sparten wurde die Zahl der Belegschaft erhöht. Die größten Veränderungen gab es hier im Bereich der Verlagsprodukte, Sportausrüstungen und Spielwaren sowie der sonstigen Güter (plus 5,2 bzw. 2,8 Prozent).
Zeitraum Januar bis Juni
In der ersten Jahreshälfte dämpfte die inflationäre Entwicklung den realen Umsatzanstieg im rheinland-pfälzischen Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: Gegenüber dem nominalen Umsatzplus von 7,2 Prozent konnten die realen Einnahmen nur um 0,7 Prozent zulegen. Der Lebensmittel-Einzelhandel erwirtschaftete 6,6 Prozent weniger reale Umsätze; der Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel lag mit 6,7 Prozent im Plus.
Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei ausgewählten Einzelhandelsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Angaben für Filialbetriebe von Einzelhandelsketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Bei zeitlichen Vergleichen ist der Berichtskreiswechsel im Berichtsmonat Februar 2021 zu beachten. Gleichzeitig ist die Unterteilung der Beschäftigten nach Voll- und Teilzeit entfallen.
Die Einzelhandelsmesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab der Veröffentlichung der Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der Einzelhandelsstatistik nun auf das Basisjahr 2015 (zuvor 2010).
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass sie durch die unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beeinflusst sind.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Wirtschaftszweige | Anteil am Umsatz2 | Umsatz | Beschäftigte | |||||||
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Juni 2022 | Januar - Juni 2022 | Juni 2022 | Januar - Juni 2022 | Juni 2022 | Januar - Juni 2022 | |||||
nominal | real | insgesamt | ||||||||
2021 | 2019 | 2021 | 2021 | 2019 | 2021 | 2021 | 2019 | 2021 | ||
% | ||||||||||
Einzelhandel insgesamt | 100 | - 1,2 | 15,0 | 7,2 | - 9,5 | 2,2 | 0,7 | - 1,0 | 1,1 | - 0,8 |
Einzelhandel mit Lebensmitteln | 3,2 | 12,1 | - 0,3 | - 6,4 | -2,8 | - 6,6 | -5,3 | 0,8 | - 4,8 | |
Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (einschließlich Tankstellen) | - 4,3 | 17,3 | 13,5 | - 11,6 | 6,1 | 6,7 | 2,3 | 1,4 | 2,3 | |
darunter: Einzelhandel mit... | ||||||||||
Waren verschiedener Art | 32 | 2,9 | 11,8 | 0,6 | - 6,7 | - 2,9 | - 5,7 | -4,5 | 1,8 | - 3,9 |
Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik | 3 | -12,5 | -9,9 | 21,4 | - 16,4 | -10,5 | 16,4 | 0,1 | - 3,7 | - 0,4 |
sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf | 23 | -9,3 | 19,0 | 15,7 | -17,0 | 6,2 | 8,1 | 0,3 | 3,2 | 1,0 |
Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren | 4 | - 11,1 | 30,6 | 19,9 | - 16,1 | 18,6 | 14,6 | 5,2 | 7,1 | 3,5 |
sonstigen Gütern | 22 | - 1,1 | 16,0 | 12,1 | - 4,9 | 9,0 | 9,1 | 2,8 | -0,4 | 2,7 |
1 Ohne Handel mit Kraftfahrzeugen. Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2020. |