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Weiterer Rückgang der Haushaltsabfälle in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023

Die Haushaltsabfälle in Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2023 erneut zurückgegangen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, fielen durchschnittlich 483 Kilogramm Haushaltsabfälle pro Einwohnerin und Einwohner an – 40 Kilogramm weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert vor allem aus dem außergewöhnlich hohen Abfallaufkommen von 522 Kilogramm Haushaltsabfällen pro Kopf im Jahr 2022, das durch die Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal geprägt war.

Deutlicher Rückgang bei Haus- und Sperrmüll

Haus- und Sperrmüll machten mit 705.000 Tonnen fast 35 Prozent der Gesamtabfallmenge aus. Die Pro-Kopf-Abfallmenge reduzierte sich im Jahr 2023 um 16 Prozent auf 169 Kilogramm (2022: 201 Kilogramm).

Getrennte Wertstoffe machen 30 Prozent der Abfälle aus

Die Menge der organischen Abfälle (sogenannte Bioabfälle) pro Kopf blieb im Jahresvergleich mit 163 Kilogramm in 2023 fast unverändert (minus 1,4 Prozent). Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern sammelten insgesamt knapp 682.000 Tonnen (Anteil: 34 Prozent) getrennt erfasste organische Abfälle ein. Gut 30 Prozent der Abfallmenge entfielen auf getrennt erfasste Wertstoffe wie Papier, Glas und Kunststoffverpackungen, was einer Menge von 605.000 Tonnen oder 145 Kilogramm pro Kopf entspricht. Sonstige Abfälle wie Farben und Lacke machten mit 25.000 Tonnen lediglich gut ein Prozent der Haushaltsabfälle aus; das waren sechs Kilogramm pro Kopf.

Niedrigstes Gesamtabfallaufkommen der vergangenen zehn Jahre

Die Gesamtmenge der durch öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger eingesammelte Haushaltsabfälle in Rheinland-Pfalz verringerte sich im Jahr 2023 um gut sieben Prozent bzw. 160.000 Tonnen auf gut zwei Millionen Tonnen. Damit liegt die Abfallmenge pro Kopf nach einem Höchststand von 607 Kilogramm im Flutjahr 2021 nun auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre.

Regionale Unterschiede im Abfallaufkommen

Das Abfallaufkommen pro Kopf variiert deutlich zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten. Die drei höchsten Werte verzeichneten die Landkreise Kaiserlautern (606 Kilogramm), Kusel (593 Kilogramm) und Birkenfeld (589 Kilogramm). Dagegen lag das niedrigste Pro-Kopf-Aufkommen in der Stadt Mainz mit 376 Kilogramm. Bei der Betrachtung ist zu berücksichtigen, dass Angehörige ausländischer Stationierungsstreitkräfte nicht zur Bevölkerung gezählt werden, deren Abfälle jedoch im Gesamtabfall enthalten sind.

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus der Erhebung der öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung. Die jährlich durchgeführte Erhebung erfasst die bei den Haushalten angefallenen und den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE) überlassenen Haushaltsabfälle einschließlich Verpackungen der Dualen Systeme sowie länderspezifisch Haushaltsabfälle aus privaten und gemeinnützigen Sammlungen. Als Haushaltsabfälle gelten ausschließlich bestimmte Abfallarten des Kapitels 20 (Siedlungsabfälle) und der Gruppe 1501 (Verpackungen) des Europäischen Abfallverzeichnisses (siehe 2.1.2 Klassifikationssysteme), die durch eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der obersten Abfallbehörden der Länder, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, des Umweltbundesamtes und der statistischen Ämter als überwiegend haushaltstypisch definiert wurden.

Autorin: Tina Lortz-Schremb (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

Aufkommen an Haushaltsabfällen 2010–2023*

Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner

*bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern

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