Auch längerfristig ist die Gesundheitswirtschaft überdurchschnittlich gewachsen. Zwischen 2008 und 2018 stieg ihre Wertschöpfung nach derzeitigem Berechnungsstand preisbereinigt um 29 Prozent, während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum lediglich um 13 Prozent zulegte. Mit dieser Wachstumsdynamik lag Rheinland-Pfalz im Vergleich der Länder an dritter Stelle hinter Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Erwerbstätigenanteil bei 15 Prozent Die Gesundheitswirtschaft ist sehr personalintensiv. Daher ist ihre Bedeutung für den Arbeitsmarkt noch größer als ihr Wertschöpfungsanteil. Im Jahr 2018 waren 301.600 Personen in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft tätig, was einem Anteil von 15 Prozent an allen Erwerbstätigen entspricht.
Gegenüber 2017 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft um 1,8 Prozent gewachsen. Zugleich lag die Erwerbstätigenzahl um 22 Prozent über dem Niveau von 2008. Dieser Anstieg bedeutet Rang acht unter den Bundesländern. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen erhöhte sich in diesem Zeitraum in Rheinland-Pfalz nur um 6,9 Prozent.
Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen gibt Auskunft über die Produktivität der Gesundheitswirtschaft. Im Jahr 2018 erwirtschaftete jede erwerbstätige Person in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft im Durchschnitt eine Bruttowertschöpfung von knapp 51.100 Euro. Damit liegt die Produktivität um rund 2.000 Euro über dem Durchschnitt aller Bundesländer; im Ländervergleich belegt Rheinland-Pfalz den sechsten Platz. Aufgrund der hohen Personalintensität ist die Produktivität in der Gesundheitswirtschaft allerdings wesentlich niedriger als in der Gesamtwirtschaft (2018: 65.900 Euro).
Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in der Gesundheitswirtschaft für alle Bundesländer erstellt. Die Ergebnisse sind konsistent zu den amtlichen Gesamtrechnungsergebnissen der Arbeitskreise Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) und Erwerbstätigenrechnung (AK ETR). Dies ermöglicht den Vergleich mit der Gesamtwirtschaft bzw. mit anderen Wirtschaftsbereichen der Bundesländer.
Als Gesundheitswirtschaft wird die wirtschaftszweigbezogene Abgrenzung der AG GGRdL nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) verstanden. Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind der Internetseite der Arbeitsgruppe www.ggrdl.de zu entnehmen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)
Jahr | Gesundheitswirtschaft | |||
---|---|---|---|---|
in jeweiligen Preisen | preisbereinigt, verkettet | in jeweiligen Preisen | ||
Kettenindex | Veränderung gegenüber dem Vorjahr | Anteil der Gesundheits- wirtschaft an der Gesamtwirtschaft | ||
Mill. € | 2010 = 100 | % | ||
2008 | 9.800,7 | 91,6 | x | 9,8 |
2009 | 10.387,1 | 94,0 | 2,6 | 10,7 |
2010 | 11.077,1 | 100,0 | 6,4 | 10,8 |
2011 | 11.508,1 | 104,3 | 4,3 | 10,7 |
2012 | 12.486,5 | 110,2 | 5,7 | 11,3 |
2013 | 12.479,5 | 108,2 | -1,8 | 11,1 |
2014 | 12.677,8 | 105,8 | -2,3 | 10,8 |
2015 | 13.987,9 | 113,0 | 7,7 | 11,3 |
2016 | 14.330,7 | 114,0 | 0,1 | 11,4 |
2017 | 14.465,5 | 117,7 | -0,7 | 11,2 |
2018 | 15.397,5 | 117,7 | 4,2 | 11,4 |
Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2019; AK VGRdL, Berechnungsstand: August 2018/Februar 2019 (VGR des Bundes). |
Jahr | Gesundheitswirtschaft | |||
---|---|---|---|---|
Erwerbstätige | Messzahl | Veränderung gegenüber dem Vorjahr | Anteil der Gesundheits- wirtschaft an der Gesamtwirtschaft | |
1.000 Personen | 2010 = 100 | % | ||
2008 | 246,8 | 95,4 | x | 12,9 |
2009 | 253,4 | 97,9 | 2,7 | 13,3 |
2010 | 258,8 | 100,0 | 2,1 | 13,6 |
2011 | 261,3 | 101,0 | 1,0 | 13,5 |
2012 | 265,4 | 102,6 | 1,6 | 13,6 |
2013 | 269,5 | 104,1 | 1,5 | 13,8 |
2014 | 276,7 | 106,9 | 2,7 | 14,1 |
2015 | 285,8 | 110,4 | 3,3 | 14,4 |
2016 | 292,5 | 113,0 | 2,3 | 14,6 |
2017 | 296,3 | 114,5 | 1,3 | 14,7 |
2018 | 301,6 | 116,6 | 1,8 | 14,8 |
Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2019; AK ETR, Berechnungsstand: August 2018/Februar 2019 (VGR des Bundes). |