Das Verarbeitende Gewerbe musste im zweiten Quartal einen heftigen Rückgang seiner bereinigten Bruttowertschöpfung um gut zehn Prozent gegenüber dem ersten Quartal verkraften. Mit einem Minus von 0,8 Prozent entwickelte sich die Wertschöpfung im Baugewerbe vergleichsweise stabil. Die Wertschöpfung in den Dienstleistungsbereichen sank im zweiten Quartal um 6,6 Prozent.
Im Verarbeitenden Gewerbe leidet die Investitionsgüterindustrie am stärksten unter der Krise. Ihre bereinigten Umsätze brachen im zweiten Quartal um mehr als ein Viertel ein. Am geringsten waren die Erlöseinbußen in der Vorleistungsgüterindustrie.
Die bereinigten Erlöse im Bauhauptgewerbe waren im zweiten Quartal leicht rückläufig. Einer Umsatzsteigerung im Hochbau stand ein Rückgang im Tiefbau gegenüber.
Auf die Umsätze in den einzelnen Dienstleistungssektoren wirkt sich die Corona-Pandemie sehr unterschiedlich aus. Das Gastgewerbe sieht sich einem massiven Umsatzminus von annähernd zwei Dritteln gegenüber. Auch der Kfz-Handel war mit einem Erlösrückgang von beinahe einem Viertel stark betroffen. Im Gegensatz dazu verbuchte der Einzelhandel im zweiten Quartal ein leichtes Umsatzplus.
Zum Konjunkturbericht 2. Quartal 2020.
Jahresergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet. Die Quartalsergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Rheinland-Pfalz beruhen auf einer ökonometrischen Schätzung, bei der die vom Arbeitskreis ermittelten Jahresergebnisse mithilfe von quartalsweise vorliegenden Indikatoren aus den Unternehmensstatistiken (z. B. Umsätze und Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen) auf die Quartale verteilt werden. Weitere Informationen zur Methodik stehen unter http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/monatshefte/2017/Juni/06-2017-350.pdf zur Verfügung.
Autor: Dr. Martin Jacobs (Referat Analysen Staat, Soziales)