Ein wesentlicher Grund für den Zuwachs ist die enorme Investitionstätigkeit in der Chemischen Industrie, die – gemessen am Umsatz – die größte Branche des rheinland-pfälzischen Verarbeitenden Gewerbes ist. Hier wurden 2017 rund 769 Millionen Euro investiert (plus 40 Prozent).
In der Papier- und Pappeindustrie gab es ebenfalls einen kräftigen Anstieg (plus 75 Prozent auf 125 Millionen Euro). Bei der Hälfte der zehn umsatzstärksten Industriebranchen lagen die Investitionen über dem Niveau von 2016; sie stiegen beispielsweise in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie um 54 Prozent und in der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden um 46 Prozent. In den von Investitionsrückgängen gekennzeichneten Branchen verzeichnete die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen die größten Rückgänge (minus 23,1 bzw. minus 20,5 Prozent).
Im Verhältnis zum Umsatz waren die Investitionen 2017 bei den Herstellern von Glas und Glaswaren, Keramik sowie der Verarbeitung von Steinen und Erden am höchsten; die Investitionsquote belief sich auf 5,7 Prozent. Die zweithöchste Quote hatten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (4,8 Prozent). Aufgrund der deutlichen Investitionsrückgänge in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie der Metallerzeugung und –bearbeitung fielen hier die Investitionsquoten entsprechend niedrig aus (1,4 bzw. 1,7 Prozent).
Der Hauptanteil der Bruttoanlageinvestitionen entfiel mit 2,6 Milliarden Euro auf Maschinen, maschinelle Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung; das waren 16 Prozent mehr als 2016. Die Investitionen in Grundstücke und Gebäude sind gegenüber 2016 am deutlichsten gestiegen (plus 41,8 Prozent).
Die Daten stammen aus der Investitionserhebung der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten jährlich melden. Befragt werden ca. 2.200 Betriebe. Gesicherte Daten über die getätigten Investitionen liegen bei den Betrieben erst ab der Mitte des auf das Berichtsjahr folgenden Jahres vor. Ein Grund dafür ist, dass das Geschäftsjahr bei Unternehmen vom Kalenderjahr abweichen kann. Die Daten über Investitionen werden in Betrieben und Unternehmen aus dem Rechnungswesen generiert. Schließlich ist es erforderlich, die Daten sogenannter Mehrländerunternehmen zwischen den Bundesländern abzugleichen.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Wirtschaftszweig | 1.000 Euro | Anteil an Gesamt- investitionen | Veränderung gegenüber 2016 | Investitions- quote1 |
---|---|---|---|---|
% | ||||
Herstellung von chemischen Erzeugnissen² | 768.579 | 25,5 | 39,9 | 2,6 |
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren² | 270.622 | 9,0 | -1,9 | 4,8 |
Herstellung von Metallerzeugnissen² | 230.719 | 7,6 | 13,4 | 4,5 |
Maschinenbau² | 229.748 | 7,6 | -3,3 | 2,2 |
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln² | 217.546 | 7,2 | 54,0 | 4,4 |
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden² | 205.625 | 6,8 | 45,8 | 5,7 |
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen² | 178.238 | 5,9 | -20,5 | 1,4 |
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen² | 160.341 | 5,3 | -5,1 | 3,2 |
Getränkeherstellung | 130.595 | 4,3 | 36,8 | 4,5 |
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus² | 124.934 | 4,1 | 75,0 | 3,2 |
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) | 71.882 | 2,4 | 17,4 | 4,2 |
Metallerzeugung und -bearbeitung² | 63.097 | 2,1 | -23,1 | 1,7 |
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen | 54.052 | 1,8 | 24,1 | 2,9 |
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen | 32.893 | 1,1 | -20,0 | 2,8 |
Sonstiger Fahrzeugbau | 26.781 | 0,9 | -6,5 | 2,3 |
Insgesamt | 3.018.212 | 100,0 | 18,7 | 3,0 |
1 Anteil der Investitionen am Gesamtumsatz. 2 Die zehn wichtigsten Wirtschaftszweige im Verarbeitenden Gewerbe gemessen am Umsatz. |