Acht der zehn umsatzstärksten Wirtschaftszweige investierten weniger als im Vorjahr. Gut 31 Prozent aller Investitionen erfolgten in der Chemischen Industrie (932 Millionen Euro, minus 0,6 Prozent). Mit weitem Abstand dahinter lagen die Gummi- und Kunststoffhersteller sowie die Nahrungs- und Futtermittelindustrie (Anteile: 9,4 bzw. 8,3 Prozent). Während die Gummi- und Kunststoffhersteller zehn Prozent weniger investierten, erhöhten die Hersteller von Nahrungs- und Futtermittel ihre Aufwendungen um 8,6 Prozent. Die höchsten Rückgänge mit 44 bzw. 43 Prozent gab es bei den umsatzstarken Kraftwagen- und Kraftwagenteileherstellern bzw. der Glas- und Keramikindustrie. Die Investitionen der Papier- und Pappehersteller lagen um mehr als ein Drittel über denen des Vorjahres (plus 34 Prozent).
Im Verhältnis zum Umsatz waren die Investitionen bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren sowie bei der Nahrung- und Futtermittelindustrie am höchsten (5,4 bzw. 5 Prozent). Die Chemische Industrie wies einen Wert von 3,7 Prozent aus. Die niedrigsten Investitionsquoten gab es in den umsatzstarken Branchen „Maschinenbau“ sowie „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ (1,9 bzw. 1 Prozent).
Der Hauptanteil der Bruttoanlageinvestitionen entfiel mit 87 Prozent und einem Volumen von 2,6 Milliarden Euro auf Maschinen, maschinelle Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (minus 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In Grundstücke und Gebäude flossen rund 376 Millionen Euro (minus 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Die Daten stammen aus der Investitionserhebung der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu der die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten jährlich melden. Befragt werden ca. 2.200 Betriebe. Gesicherte Daten über die getätigten Investitionen liegen bei den Betrieben erst ab der Mitte des auf das Berichtsjahr folgenden Jahres vor. Ein Grund dafür ist, dass das Geschäftsjahr bei Unternehmen vom Kalenderjahr abweichen kann. Die Daten über Investitionen werden in Betrieben und Unternehmen aus dem Rechnungswesen generiert. Schließlich ist es erforderlich, die Daten sogenannter Mehrländerunternehmen zwischen den Bundesländern abzugleichen.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Wirtschaftszweig | 1.000 Euro | Anteil an Gesamt- investitionen | Veränderung gegenüber 2019 | Investitions- quote1 |
---|---|---|---|---|
% | ||||
Herstellung von chemischen Erzeugnissen² | 932.445 | 31,1 | -0,6 | 3,7 |
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren² | 282.939 | 9,4 | -10,3 | 5,4 |
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln² | 248.720 | 8,3 | 8,6 | 5 |
Herstellung von Metallerzeugnissen² | 179.919 | 6 | -13,6 | 3,7 |
Maschinenbau² | 169.555 | 5,7 | -26,1 | 1,9 |
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus² | 168.554 | 5,6 | 34,2 | 4,5 |
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen² | 146.970 | 4,9 | -11,5 | 4,5 |
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden² | 128.178 | 4,3 | -42,9 | 3,5 |
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen² | 121.208 | 4 | -43,6 | 1 |
Getränkeherstellung² | 112.956 | 3,8 | -19,5 | 4,1 |
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) | 89.489 | 3 | 25,3 | 4,9 |
Metallerzeugung und -bearbeitung | 89.348 | 3 | -26,4 | 2,8 |
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen | 51.931 | 1,7 | -58,3 | 2,7 |
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen | 23.375 | 0,8 | -31,8 | 2,3 |
Sonstiger Fahrzeugbau | 20.075 | 0,7 | -26,8 | 1,7 |
Insgesamt | 2.994.203 | 100 | -12,6 | 3,3 |
1 Anteil der Investitionen am Gesamtumsatz. 2 Die zehn wichtigsten Wirtschaftszweige im Verarbeitenden Gewerbe gemessen am Umsatz. |