Bauhauptgewerbe im Juli 2024: Auftragseingänge sinken, Umsätze steigen

Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die kalenderbereinigten Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um 3,5 Prozent zu. Auch die baugewerblichen Umsätze waren höher als im Juli 2023 (plus 4,7 Prozent).

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Rückgang der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat resultiert aus der Entwicklung im Tiefbau. Im Juli 2023 erhielten die Betriebe im Tiefbau 29 Prozent weniger Bestellungen als im Juni. Alle drei Teilbereiche des Tiefbaus mussten Einbußen verkraften. Im Straßenbau betrug das Minus 41 Prozent, aufgrund eines Großauftrags im Vormonat allerdings ausgehend von einem außergewöhnlich hohen Niveau. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen 13 Prozent weniger Aufträge ein als im Juni und im gewerblichen Tiefbau verringerte sich die Nachfrage um zehn Prozent. Im Hochbau liefen die Geschäfte besser: Der bereinigte Auftragseingangsindex stieg um 8,4 Prozent. Insbesondere im Wohnungsbau legten die Bestellungen kräftig zu (plus 33 Prozent). Im öffentlichen Hochbau gab es geringere Zuwächse (plus 0,8 Prozent). Auch im gewerblichen Hochbau erhöhte sich das Ordervolumen nur leicht.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Tiefbau einen Anstieg der kalenderbereinigten Auftragseingänge um zehn Prozent. Im Hochbau war die Nachfrage 5,1 Prozent niedriger als im Juli 2023.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Die baugewerblichen Umsätze lagen im Juli 2024 sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau über dem Niveau des Vormonats. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Erlöse im Tiefbau um zwölf Prozent zu. Die größte Umsatzsteigerung verzeichnete der gewerbliche Tiefbau (plus 27 Prozent). Der Straßenbau erzielte elf Prozent höhere Erlöse als im Juni. Nur im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen die Umsätze zurück (minus zwei Prozent). Im Hochbau stiegen die Erlöse leicht um 0,4 Prozent. Zwei der drei Teilbereiche steigerten ihre Umsätze: Im gewerblichen Hochbau lagen die Erlöse um 7,2 Prozent und im öffentlichen Hochbau um 5,5 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Rückläufig waren die Erlöse im Wohnungsbau (minus zwölf Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchte der Tiefbau ein Umsatzplus von 14 Prozent. Im Hochbau waren die kalenderbereinigten Erlöse hingegen 6,9 Prozent geringer als im Juli 2023.

Methodische Hinweise

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die kalenderbereinigten Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)