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Studierendenwanderung: Studienberechtigte zieht es in die Nachbarländer

Im Wintersemester 2023/24 studierten rund 68.800 Erwachsene, die ihre Studienberechtigung in Rheinland-Pfalz erlangt haben, in einem anderen Bundesland. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, wählten diese Hochschulzugangsberechtigten besonders häufig Hochschulen in den angrenzenden Ländern Nordrhein-Westfalen (18.000), Baden-Württemberg (16.400) und Hessen (14.000).

Umgekehrt studierten 48.700 junge Erwachsene in Rheinland-Pfalz, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem anderen Bundesland erworben haben. Neben diesen Studierenden aus anderen Bundesländern waren weitere rund 13.900 Studierende mit einer im Ausland erworbenen Studienberechtigung an einer der rheinland-pfälzischen Hochschulen immatrikuliert. Insgesamt kamen 56 Prozent der Studierenden aus anderen Bundesländern oder dem Ausland.

Negativer Studierendenwanderungssaldo

Wird die Abwanderung von rheinland-pfälzischen Studienberechtigten von den aus anderen Bundesländern zugezogenen Studierenden abgezogen, ergibt sich der sogenannte binnendeutsche Studierendenwanderungssaldo. Obwohl aus dem Saarland (plus 4.000), Niedersachsen (plus 350) und Schleswig-Holstein (plus 130) mehr Studierende zuwanderten als dorthin abgewandert sind, ist der Studierendenwanderungssaldo im Wintersemester 2023/24 mit minus 20.100 deutlich negativ ausgefallen. Grund dafür ist, dass wesentlich mehr rheinland-pfälzische Studienberechtigte insbesondere in den Ländern Nordrhein-Westfalen (minus 7.500), Baden-Württemberg (minus 6.700), Thüringen (minus 3.800) und Berlin (minus 1.700) ein Studium aufgenommen haben als umgekehrt.

Mit Blick auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren wird deutlich, dass der mit zehnjährigem Abstand zunächst positive Wanderungssaldo kontinuierlich zurückging und seit 2014/15 negativ ausfällt. Ursache dafür ist unter anderem der Wegfall der Studiengebühren in den anderen Bundesländern und die hohe Attraktivität einzelner Hochschulen in benachbarten Bundesländern, beispielsweise die „Exzellenz-Universitäten“ in Aachen, Bonn, Karlsruhe und Heidelberg.

Auffällig ist, dass der negative Studierendenwanderungssaldo bei Männern (minus 11.800) stärker ausfiel als bei den Frauen (minus 8.200). Diese unterschiedliche Entwicklung ist ein Hinweis darauf, dass an rheinland-pfälzischen Hochschulen gegebenenfalls Bedarf besteht, insbesondere die Attraktivität von Studiengängen zu fördern, die traditioneller eher von Männern belegt werden.

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus der Studierendenstatistik. Diese Daten werden von den Hochschulen für alle Studierenden an die statistischen Landesämter gemeldet. Die Auswertung der Studierendenströme über Landesgrenzen hinweg erfolgt durch das Statistische Bundesamt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Rheinland-pfälzischer Studierendenwanderungssaldo¹*

in 1.000

1 Differenz zwischen den Studienberechtigten aus anderen Bundesländern, die in Rheinland-Pfalz
* mit anderen Bundesländern in den Wintersemestern 2013/14 bis 2023/24

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Rheinland-pfälzischer Studierendenwanderungssaldo¹*

Differenz

1 Differenz zwischen den Studienberechtigten aus anderen Bundesländern, die in Rheinland-Pfalz
* mit anderen Bundesländern im Wintersemester 2023/24 nach Bundesländern

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Rheinland-pfälzischer Studierendenwanderungssaldo¹*

in 1.000

1 Differenz zwischen den Studienberechtigten aus anderen Bundesländern, die in Rheinland-Pfalz studieren, und den rheinland-pfälzischen Studienberechtigten, die in anderen Bundesländern studieren.
* mit anderen Bundesländern im Wintersemester 2023/24 nach ausgewählten Bundesländern und Geschlecht

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Studierende in Rheinland-Pfalz im Wintersemester 2023/24 nach Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung

Studierende in RLP mit HZB aus anderem Bundesland

Quelle: Statistisches Bundesamt

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

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