Die Trennungsbereitschaft ist dennoch weiterhin groß. Von den im Jahr 2013 beendeten Ehen wurden die meisten (492) erst im Jahr 2008 geschlossen und damit im fünften Ehejahr beendet. Ähnlich hoch war die Zahl der beendeten Ehen aus dem Jahr 2007 (488). Im oft zitierten »verflixten siebten Jahr« fanden dagegen etwas weniger Ehen ihr Ende (460). Fünf Paare ließen sich noch im Jahr ihrer Trauung scheiden, 70 im Jahr nach dem »Ja-Wort«. Die silberne Hochzeit hatten 1.516 Paare bereits hinter sich, und immerhin 14 Paare konnten vor ihrer Scheidung goldene Hochzeit (50 Ehejahre) feiern.
Bis Ende 2013 wurde von den vor zehn Jahren geschlossenen Ehen nahezu jede vierte schon wieder endgültig getrennt. Paare, die in den 80er-Jahren den »Bund fürs Leben« eingingen, haben sich zu rund 40 Prozent wieder getrennt. Die höchste Gesamtscheidungsquote hat der Heiratsjahrgang 1989 aufzuweisen: 42 Prozent der in jenem Jahr geschlossenen Ehen wurden bisher beendet.
Das Scheidungsverhalten weist auch regionale Unterschiede auf. Während landesweit im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre 11 von 1.000 bestehenden Ehen geschieden wurden, erstreckt sich die Bandbreite auf Kreisebene auf Werte zwischen 7 im Landkreis Kusel und 14 in Landau in der Pfalz und im Landkreis Kaiserslautern.
Die Statistik über die rechtskräftigen Urteile in Ehesachen wird jährlich aus den Meldungen der Familiengerichte erstellt. Sie gibt Auskunft über die Zahl der Ehescheidungen und Aufhebungen. In regionaler Untergliederung werden die Scheidungszahlen stärker durch zufällige Einflüsse mitbestimmt. Die Betrachtung des Durchschnitts in der Zusammenfassung dreier Kalenderjahre ermöglicht hier eine Glättung.
Autor: Günter Ickler (Referat Soziale Leistungen, Gesundheit, Rechtspflege)