Der Anstieg der Nachfrage ist in erster Linie auf die Entwicklung in der Konsumgüterindustrie zurückzuführen. Die Auftragseingänge bei den Konsumgüterherstellern, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, legte im Juli um 154 Prozent zu. Allerdings lagen die preis-, kalender- und saisonbereinigten Bestellungen im Vergleichsmonat Juni auf einem sehr niedrigen Niveau. Bei den Investitionsgüterproduzenten und den Vorleistungsgüterproduzenten war das Wachstum wesentlich moderater (plus 2,5 bzw. plus 0,9 Prozent).
Zum Auftragswachstum bei den Investitionsgüterproduzenten trug vor allem die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie bei, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche in Rheinland-Pfalz ist. Gegenüber dem Vormonat verbuchte diese Branche im Juli 13 Prozent mehr neue Aufträge. Das Ordervolumen des Maschinenbaus, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Industriebranche ist, ging hingegen um 3,5 Prozent zurück. Die gestiegene Nachfrage bei den Vorleistungsgüterproduzenten ist vor allem auf die Chemieindustrie zurückzuführen. Die nach den Umsätzen größte rheinland-pfälzische Industriebranche erhielt im Juli 3,3 Prozent mehr Bestellungen als im Juni.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Juli 2023 merklich niedriger aus. Die bereinigten Auftragseingänge lagen um zwölf Prozent unter dem Niveau von Juli 2022. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen schlechter als im Vorjahresmonat. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Die stärksten Einbußen musste die Vorleistungsgüterindustrie hinnehmen. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)