| Konjunktur aktuell

Industrie im Dezember 2023: Auftragseingänge steigen

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten nahm im letzten Monat des Jahres 2023 zu. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex im Dezember um zehn Prozent über dem Niveau des Vormonats. Das inländische Ordervolumen wuchs um 35 Prozent. Aus dem Ausland gingen hingegen weniger Bestellungen ein (minus 3,9 Prozent).

Der Nachfrageanstieg bei Industriegütern ist in erster Linie auf die Entwicklung in der Konsumgüterindustrie zurückzuführen. Die Auftragseingänge bei den Konsumgüterherstellern, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, legte im Dezember um 94 Prozent zu. Allerdings lagen die preis-, kalender- und saisonbereinigten Bestellungen im Vergleichsmonat November auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Vorleistungsgüterproduzenten verzeichneten ein Plus von 3,6 Prozent. Nur die Hersteller von Investitionsgütern mussten Einbußen hinnehmen (minus 1,3 Prozent).

Die drei umsatzstärksten Industriebranchen entwickelten sich unterschiedlich. Zum Auftragswachstum bei den Vorleistungsgüterproduzenten trug besonders die Chemieindustrie bei. In der umsatzstärksten Branche stieg das Ordervolumen um 2,9 Prozent. In den beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie gingen die Bestellungen zurück. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, betrug das Minus 3,7 Prozent. Im Maschinenbau, der drittgrößten Branche, verringerten sich die Auftragseingänge sogar um elf Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Dezember 2023 etwas niedriger aus – die bereinigten Auftragseingänge lagen um ein Prozent unter dem Niveau von Dezember 2022. Das Auslandsgeschäft lief wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat (minus 9,4 Prozent). Bestellungen aus dem Inland nahmen um 13 Prozent zu. Von den drei industriellen Hauptgruppen verzeichneten zwei einen Anstieg der Nachfrage. In der Investitionsgüterindustrie schrumpfte das Ordervolumen jedoch deutlich. Auch in den zwei umsatzstärksten Branchen der Investitionsgüterindustrie gingen weniger Aufträge ein als im Dezember 2022.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2019 bis 2023 nach Monaten

Teilen

Zurück