Veränderungen gegenüber Oktober 2021
Energie war im Oktober 2022 erneut wesentlich teurer als im Vorjahresmonat (plus 36,6 Prozent). Dies ist insbesondere auf deutliche Preiserhöhungen bei Gas (einschließlich Betriebskosten) zurückzuführen (plus 62,8 Prozent). Auch bei Mineralölprodukten gab es spürbare Preissteigerungen (plus 30,6 Prozent): Die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) legten im Vergleich zum Oktober 2021 um 71,8 Prozent und die Kraftstoffpreise um 20,0 Prozent zu. Für Strom mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 22,7 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Fernwärme verteuerte sich um 11,0 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate bei 6,5 Prozent gelegen.
Kräftige Preiserhöhungen gab es ebenfalls bei den Nahrungsmitteln (plus 19,4 Prozent). Dazu trugen – wie bereits in den Vormonaten – vor allem Speisefette und Speiseöle bei, deren Preise um 52,6 Prozent stiegen. Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches kostete beispielsweise 103,9 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Auch Molkereiprodukte und Eier wurden merklich teurer (plus 29,6 Prozent). Dabei fiel insbesondere der starke Preisanstieg von Quark ins Gewicht (plus 65,4 Prozent). Die niedrigsten Preissteigerungen waren bei Obst zu verzeichnen (plus 4,5 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, erhöhte sich im Oktober auf plus 5,0 Prozent. Im September 2022 lag sie bei plus 4,7 Prozent.
Durch die kräftige Steigerung der Nahrungsmittelpreise wies die Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ unter den zwölf Abteilungen die höchste Teuerungsrate auf (plus 18,5 Prozent). Es folgten die Bereiche „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ sowie „Verkehr“ (plus 11,8 bzw. plus 11,2 Prozent). Die niedrigsten Preiszuwächse verzeichnete die Abteilung „Gesundheit“ mit einem Plus von 3,2 Prozent. In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ sank das Preisniveau hingegen um 0,3 Prozent.
Veränderungen gegenüber September 2022
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober 2022 um 0,6 Prozent. Vor allem bei Bekleidung und Schuhen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher saisonbedingt tiefer in die Tasche greifen (plus 2,9 Prozent). Mit einem Plus von jeweils 1,1 Prozent folgten die Bereiche „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“, „Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör“ sowie „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“. Preisrückgänge gab es dagegen bei Waren und Dienstleistungen aus der Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ und im Bereich „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (minus 0,3 bzw. minus 0,1 Prozent).
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittlerinnen bzw. Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 650 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenanntes Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2022 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. November 2022 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)
Preisindizes - für Gütergruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
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Oktober 2022 | Oktober 2021 | September 2022 | ||
Basis 2015=100 | % | |||
Waren- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 32,5 | 121,1 | 11,8 | 0,5 |
Verkehr1 | 12,9 | 131,2 | 11,2 | 1,0 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,3 | 116,4 | 6,1 | -0,3 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 9,7 | 133,9 | 18,5 | 1,1 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,4 | 116,5 | 4,2 | 0,9 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 114,1 | 8,6 | 1,1 |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7 | 124,5 | 7,8 | 1,1 |
Gesundheit | 4,6 | 109,4 | 3,2 | 0,2 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 113,6 | 7,7 | 2,9 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 125,4 | 7,0 | -0,1 |
Post und Telekommunikation | 2,7 | 93,8 | -0,3 | 0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 112,5 | 3,3 | 0,4 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100,0 | 121,0 | 9,7 | 0,6 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 81,1 | 114,8 | 5,0 | 0,5 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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September 2022 | Oktober 2021 | Jahr 2015 | |
Energie insgesamt | 1,2 | 36,6 | 57,8 |
Haushaltsenergie insgesamt | 0,9 | 46,6 | 60,5 |
Heizöl, einschl. Betriebskosten | 3,9 | 71,8 | 110,1 |
Strom | 1,6 | 22,7 | 37,6 |
Gas, einschl. Betriebskosten | -0,4 | 62,8 | 68,5 |
Feste Brennstoffe | 3,4 | 112,6 | 115,6 |
Fernwärme u. A. | -8,3 | 11,0 | 10,1 |
Kraftstoffe insgesamt | 1,9 | 20,0 | 52,6 |
Benzin | 0,9 | 13,9 | 42,2 |
Dieselkraftstoff | 4,1 | 35,4 | 82,4 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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September 2022 | Oktober 2021 | Jahr 2015 | |
Kartoffeln | 2,0 | 19,1 | 16,2 |
Butter | 1,6 | 56,2 | 131,8 |
Margarine | 5,7 | 38,6 | 66,0 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 1,7 | 13,9 | 38,4 |
Weizenmehl | 2,8 | 30,9 | 49,3 |
Reis | 1,4 | 21,2 | 35,1 |
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier | -2,2 | 15,8 | 20,1 |
Frisches Brötchen | 1,8 | 16,8 | 34,0 |
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst | 2,9 | 18,3 | 37,7 |
Rinderroulade oder Rinderlende | -3,2 | 21,9 | 41,4 |
Weißwein | 0,4 | 10,1 | 15,3 |
Mineralwasser mit Kohlensäure | 0,5 | 12,5 | 20,1 |
Joghurt | 6,6 | 26,1 | 36,8 |
Hartkäse | 1,8 | 21,8 | 44,9 |
Bohnenkaffee | -1,0 | 19,5 | 20,7 |
Pizza, Quiches oder Ähnliches | 2,0 | 23,4 | 20,1 |
Bananen | 0,5 | -0,1 | -7,8 |
Eier | 0,4 | 18,8 | 51,7 |
Schokoladentafel | -1,7 | 8,8 | 20,0 |
Schweinebraten | 1,3 | 15,9 | 32,8 |
Nudeln | 1,5 | 22,2 | 26,2 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 1,4 | 5,4 | 26,3 |
Vollmilch | 0,6 | 31,3 | 77,3 |
Tomaten | 34,9 | 15,9 | 19,5 |
Äpfel | -7,7 | -2,2 | 18,0 |
Weintrauben | 4,3 | 14,8 | -1,5 |