Energie war im April 2017 um 4,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem die Preise für Mineralölprodukte zogen deutlich an (plus 13,7 Prozent). Dazu trugen insbesondere die Heizölpreise bei, die innerhalb eines Jahres um 29,2 Prozent zulegten. Aber auch Kraftstoffe verteuerten sich spürbar (plus 10,1 Prozent). Gas sowie die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme waren hingegen billiger als vor einem Jahr (minus 0,7 bzw. minus 2,5 Prozent). Die Strompreise blieben fast unverändert (plus 0,2 Prozent).
Die Preise für Nahrungsmittel lagen um 1,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die höchsten Preissteigerungen waren bei Speisefetten und -ölen zu verzeichnen, die um 19,5 Prozent teurer waren als im April 2016. Insbesondere für Butter mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr bezahlen (plus 43,8 Prozent). Hingegen hat der Preisdruck beim Gemüse, das in den vergangenen Monaten aufgrund der ungünstigen Witterung in Südeuropa außergewöhnlich teuer gewesen war, weiter nachgelassen. Gemüse war im April sogar günstiger als ein Jahr zuvor (minus 0,9 Prozent). Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren wurden ebenfalls billiger (minus 0,3 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im April 2017 mit plus 1,4 Prozent deutlich höher als im März, als sie mit plus 0,8 Prozent auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau gelegen hatte.
Die höchsten Preissteigerungen gab es im Verkehrsbereich (plus 3,7 Prozent). Es folgt die Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit einem Anstieg von 2,9 Prozent, was insbesondere auf die im Vorjahresvergleich deutlich gestiegenen Preise für Pauschalreisen (plus 10,5 Prozent) zurückzuführen ist. Hierfür dürfte in erster Linie ein Kalendereffekt durch die Lage der Osterfeiertage (2017: Mitte April; 2016: Ende März) verantwortlich sein. Ebenfalls spürbare Preissteigerungen waren bei „Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen“ zu beobachten (plus 2,5 Prozent). Preisrückgänge waren in zwei Hauptgruppen zu verzeichnen (Nachrichtenübermittlung: minus 0,9 Prozent; Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör: minus 0,4 Prozent). Veränderungen gegenüber März 2017 Der Verbraucherpreisindex lag im April 2017 um 0,1 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Merkliche Preissteigerungen wurden in der Hauptgruppe „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ registriert (plus 1,7 Prozent). In der Hauptgruppe „Verkehr“ waren die Preise um 0,9 Prozent höher als im März. Dazu trug u. a. eine Steigerung der Kraftstoffpreise bei, die im April um 2,9 Prozent zulegten. In vier Hauptgruppen waren die Preise niedriger als im Vormonat, darunter die Bereiche „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (minus 1,8 Prozent) und „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (minus 0,8 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird die Veränderung des Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat April 2017 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 4. Mai 2017 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand April 2017 | Veränderung gegenüber | |
---|---|---|---|---|
April 2016 | März 2017 | |||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 109,1 | 1,5 | 0,2 |
Verkehr | 13,5 | 108,2 | 3,7 | 0,9 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 105,3 | 2,9 | -1,8 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 114,7 | 1,7 | -0,8 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 108,5 | 0,7 | 0,3 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 103,3 | -0,4 | - |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 109,4 | 0,7 | 0,3 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 115,7 | 2,5 | - |
Gesundheitspflege | 4,4 | 109,5 | 2,0 | 0,1 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 120,1 | 2,1 | 1,7 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,8 | -0,9 | -0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 109,7 | 0,6 | -0,1 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 109,0 | 1,9 | 0,1 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
März 2017 | April 2016 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 1,3 | 4,9 | 6,4 |
davon | |||
Haushaltsenergie insgesamt | 0,6 | 2,6 | 11,0 |
davon | |||
Heizöl | 5,1 | 29,2 | -8,5 |
Strom | - | 0,2 | 27,5 |
Gas | -0,2 | -0,7 | 6,9 |
Feste Brennstoffe | -0,3 | 2,7 | 12,4 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,2 | -2,5 | 0,6 |
Kraftstoffe insgesamt | 2,9 | 10,1 | -1,7 |
darunter | |||
Superbenzin | 3,3 | 9,0 | -1,0 |
Dieselkraftstoff | 1,9 | 14,4 | -2,8 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
Vormonat März 2017 | Vorjahr April 2016 | Jahr 2010 | |
Butter | -0,6 | 43,8 | 27,7 |
Tomaten | -5,1 | 11,5 | 12,5 |
Hartkäse | 2,9 | 9,2 | 20,6 |
Frische Milch | 0,2 | 7,8 | 17,6 |
Schweinebraten | 2,1 | 5,3 | 18,8 |
Bohnenkaffee | -1,6 | 3,8 | 29,7 |
Margarine | 5,6 | 3,2 | 21,1 |
Mineralwasser | -1,2 | 3,2 | 1,5 |
Frische Brötchen | -0,3 | 2,2 | 8,3 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | -0,7 | 1,9 | 6,8 |
Reis | -0,2 | 1,0 | 7,0 |
Äpfel | 0,7 | 0,7 | 12,5 |
Roggenbrot oder Mischbrot | - | 0,6 | 9,6 |
Kartoffeln | 11,7 | 0,3 | 25,2 |
Bier | 3,0 | 0,3 | 15,1 |
Bananen | -1,7 | 0,1 | 10,3 |
Pizza | -1,3 | -0,3 | 0,4 |
Joghurt | -0,3 | -1,0 | 16,5 |
Eier | 0,7 | -1,6 | 4,9 |
Weißwein | 0,1 | -1,7 | 13,4 |
Weizenmehl | - | -2,6 | 14,2 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 0,1 | -3,4 | 20,5 |
Schokoladentafel | -5,7 | -3,5 | 17,1 |
Nudeln | -3,5 | -5,0 | 9,5 |
Roulade oder Lende vom Rind | -9,8 | -9,0 | 20,3 |
Weintrauben | -23,5 | -16,8 | -2,1 |