Die Art der Bodennutzung hängt mit der Größe der Betriebe eng zusammen. Rheinland-Pfalz rangiert hinsichtlich der Flächenausstattung je Betrieb im unteren Mittelfeld unter den Flächenländern. So lag im Jahr 2020 die durchschnittliche Größe der Betriebe im Land bei knapp 44 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche je Betrieb (Deutschland: 63 Hektar). Die relative Kleinstrukturiertheit ist auf die anteilig hohe Anzahl Weinbaubetriebe mit einer Durchschnittsgröße von zwischenzeitlich knapp 10 Hektar je Betrieb zurückzuführen. Bei der Strukturerhebung aus dem Jahr 2016 wurde in Rheinland-Pfalz noch eine durchschnittliche Betriebsgröße von 40 Hektar je Betrieb ermittelt; 2010 waren es 34 Hektar je Betrieb.
Zahl der Betriebe sinkt
Der Strukturwandel hin zu weniger Betrieben mit einer größeren Flächenausstattung hält somit unvermindert an. Seit 2010 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 20.600 auf gut 16.000 gesunken (minus 22 Prozent). Besonders betroffen waren die Betriebe mit fünf Hektar Fläche und weniger. Ihre Zahl reduzierte sich um 5.500 auf 3.100 (minus 43 Prozent). Demgegenüber ist die Zahl der Betriebe mit 200 Hektar und mehr Fläche seit 2010 um 55 Prozent angestiegen. Die 550 Betriebe dieser Größenklasse bewirtschafteten 2020 rund 23 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (159.800 Hektar) und damit fast genauso viel wie die 11.800 Betriebe mit bis zu 50 Hektar Fläche.
Relativ wenig Ackerland
Nach Hauptnutzungs- und Kulturarten war der Anteil des Ackerlandes an der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit 55 Prozent relativ niedrig (Deutschland: 70 Prozent). Dagegen war der Grünlandanteil mit 35 Prozent vergleichsweise hoch (Deutschland: 29 Prozent). Der Anteil von Dauerkulturen, wie Rebland, Obstanlagen und Baumschulen, ist aufgrund der Bedeutung des Weinbaus im Land mit zehn Prozent bundesweit am höchsten.
In Rheinland-Pfalz wurden im Jahr 2020 vor allem Getreide und Ölfrüchte angebaut. Sie nah-men zusammen 67 Prozent der Ackerfläche ein. Der Getreideanteil lag mit 57 Prozent fünf Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Wert von rund 52 Prozent. Die in den vergangenen Jahren rückläufige Rapsanbaufläche ist mit 9,7 Prozent am Ackerland im Vergleich noch überdurch-schnittlich (Deutschland: 8,2 Prozent). Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrüben wurden auf 6,1 Prozent des Ackerlands angebaut (Deutschland: 5,7 Prozent). Gemüse und Erdbeeren spielten mit einem Flächenanteil von zusammen 3,4 Prozent speziell in der Vorderpfalz eine bedeutende Rolle (Deutschland: 1,1 Prozent). Pflanzen zur Grünernte, das sind Futterpflanzen (z.B. Silomais) einschließlich Pflanzen zur Energiegewinnung, standen auf knapp 16 Prozent des Ackerlandes (Deutschland: 27 Prozent).
Knapp zwölf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen – das sind 82.200 Hektar Land – wurden im Jahr 2020 für die Produktion von Gemüse, Obst, Fleisch, Milch oder Getreide aus ökologischem Landbau genutzt. In ganz Deutschland wurden knapp zehn Prozent ökologisch bewirtschaftet. Vor zehn Jahren standen Rheinland-Pfalz 38.000 Hektar Land für die Bio-Produktion und damit anteilig weniger als die Hälfte zur Verfügung.
Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung und erfasst im Abstand von zehn Jahren wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz und den anderen Ländern. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nutzen diese Daten als Informationsquelle und Entscheidungsgrundlage.
StoryMap
Weiterführende Informationen bietet eine StoryMap im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder unter https://lz2020.statistikportal.de und www.landwirtschaftszaehlung2020.de.
Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)