Die Erntemenge der weißen Moste liegt nach den aktuellen Schätzungen mit 3,7 Millionen Hektoliter gut vier Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2016. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Rückgang mit sechs Prozent höher aus. Beim Rotmost wird eine Abnahme der Erntemenge um elf Prozent zum Vorjahr erwartet. Mit knapp 1,7 Millionen Hektolitern läge die Erntemenge 20 Prozent unter dem langjährigen Mittel.
Für Rheinhessen – dem größten Weinanbaugebiet Deutschlands – wurde eine Erntemenge von 2,1 Millionen Hektoliter geschätzt, die damit den langjährigen Vergleichswert um 18 Prozent verfehlt. In der Pfalz wird mit 2,2 Millionen Hektoliter eine leicht unter dem Durchschnitt liegende Erntemenge erwartet. Sie läge damit über der in Rheinhessen. An der Mosel wird mit 0,7 Millionen Hektoliter eine Erntemenge erwartet, die etwa auf dem Vorjahresniveau liegt. Im Vergleich zum langjährigen Wert fehlen rund neun Prozent.
Aufgrund des Termins, zu dem die Schätzungen erfolgen, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und größere Veränderungen auf Grund des weiteren Witterungsverlauf zu erwarten.
Im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung berichten rund 240 Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter regelmäßig über die Wachstumsstände der Reben und die Weinmosterträge. Bei den Ertragschätzungen wird stets davon ausgegangen, dass der weitere Witterungsverlauf keine Extreme aufweist.
Autor: Jörg Breitenfeld (Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Energie, Register)