Energie war im Oktober 2018 erneut deutlich teurer als im Vorjahresmonat (plus 10,1 Prozent). Dies ist auf kräftige Preissteigerungen bei Mineralölprodukten zurückzuführen (plus 23,1 Prozent). Sowohl die Preise für Heizöl als auch die Kraftstoffpreise stiegen gegenüber Oktober 2017 deutlich (plus 49,7 Prozent bzw. plus 16,2 Prozent). Die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme erhöhte sich um 2,9 Prozent. Während die Strompreise gegenüber dem Vorjahresmonat leicht zunahmen (plus 0,5 Prozent), waren die Gaspreise rückläufig (minus 1,4 Prozent).
Die Preise für Nahrungsmittel nahmen dagegen weniger stark zu als in den Vormonaten. Sie lagen im Oktober 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die höchste Steigerung gab es bei Gemüse (plus 9,6 Prozent). Die Preise für Molkereiprodukte und Eier zogen ebenfalls deutlich an (plus 4 Prozent). Günstiger wurden Speisefette und -öle (minus 4,2 Prozent), Obst (minus 2,2 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (minus 1,2 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, stieg ebenfalls. Sie belief sich im Oktober auf plus 1,7 Prozent nach plus 1,6 Prozent im September.
In elf der zwölf Hauptgruppen lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die stärkste Steigerung gab es mit plus 5,6 Prozent in der Hauptgruppe „Verkehr“. Dabei fiel insbesondere der deutliche Anstieg der Kraftstoffpreise ins Gewicht. Spürbare Preiserhöhungen waren auch bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 3 Prozent) sowie in den Bereichen „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ und „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 2,7 Prozent) zu verzeichnen. In der Hauptgruppe „Nachrichtenübermittlung“ sanken die Preise gegenüber dem Oktober 2017 um 0,8 Prozent.
Veränderungen gegenüber September 2018
Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Oktober 2018 leicht um 0,1 Prozent gestiegen. In der Hauptgruppe „Bekleidung und Schuhe“ erhöhten sich die Preise um 1,4 Prozent. Fünf der zwölf Hauptgruppen verzeichneten dagegen Preisrückgänge; am stärksten verringerten sich die Preise in den Bereichen „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ sowie „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit minus 0,6 Prozent.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 600 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Oktober 2018 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. November 2018 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
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Oktober 2018 | Oktober 2017 | September 2018 | ||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 112,5 | 2,7 | 0,5 |
Verkehr1 | 13,5 | 114,1 | 5,6 | 0,4 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 109,4 | 2,7 | -0,6 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 118,4 | 1,8 | -0,6 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 109,4 | 1,1 | - |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 104,4 | 0,5 | 0,4 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 110,7 | 0,7 | 1,4 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 119,6 | 2,4 | -0,2 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 111,8 | 1,9 | 0,3 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 125,6 | 3,0 | -0,4 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 88,9 | -0,8 | - |
Bildungswesen | 0,9 | 114,3 | 2,2 | -0,1 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 112,3 | 2,6 | 0,1 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 80,3 | 111,2 | 1,7 | 0,1 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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September 18 | Oktober 17 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 1,7 | 10,1 | 15,7 |
Haushaltsenergie insgesamt | 1,9 | 7,2 | 18,2 |
Heizöl | 9,3 | 49,7 | 32,5 |
Strom | 0,1 | 0,5 | 28,2 |
Gas | 0,4 | -1,4 | 4,3 |
Feste Brennstoffe | 2,9 | 3,6 | 15,4 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,8 | 2,9 | 3,8 |
Kraftstoffe insgesamt | 1,2 | 16,2 | 11,3 |
Superbenzin | 0,5 | 15,0 | 10,4 |
Dieselkraftstoff | 2,9 | 20,0 | 15,3 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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September 18 | Oktober 17 | Jahr 2010 | |
Kartoffeln | 4,3 | 23,8 | 31,2 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | -0,4 | 18,5 | 39,5 |
Tomaten | 36,8 | 18,3 | 10,3 |
Eier | 0,4 | 7,5 | 12,2 |
Weizenmehl | 1,2 | 5,4 | 22,2 |
Schweinebraten | 4,5 | 5,1 | 24,0 |
Joghurt | -3,7 | 4,9 | 20,9 |
Frische Milch | -1,1 | 3,0 | 25,1 |
Nudeln | 2,6 | 3,0 | 16,5 |
Weißwein | - | 2,9 | 16,4 |
Bier | -2,7 | 2,8 | 18,0 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 1,2 | 2,2 | 13,4 |
Roulade oder Lende vom Rind | -0,1 | 2,1 | 29,5 |
Frische Brötchen | -0,2 | 1,9 | 12,7 |
Weintrauben | 1,8 | 1,6 | -7,0 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | 0,4 | 0,7 | 12,4 |
Mineralwasser | 0,2 | 0,4 | 3,9 |
Reis | -0,5 | - | 8,8 |
Schokoladentafel | 1,8 | -0,1 | 21,8 |
Pizza | 0,3 | -0,6 | -1,9 |
Margarine | 3,4 | -1,4 | 25,5 |
Hartkäse | -1,1 | -1,7 | 24,6 |
Bohnenkaffee | -3,9 | -2,8 | 26,5 |
Butter | -3,1 | -5,6 | 82,4 |
Bananen | 2,7 | -6,2 | 2,4 |
Äpfel | -15,9 | -10,2 | 20,4 |