Die Energiepreise waren im April 2018 nur um 0,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Mineralölprodukte verteuerten sich um 2,1 Prozent. Dabei schlug insbesondere der Anstieg der Heizölpreise zu Buche (plus 8,0 Prozent); die Erhöhung der Kraftstoffpreise fiel mit plus 0,5 Prozent wesentlich geringer aus. Die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme sowie die Strompreise legten nur leicht um 0,4 bzw. 0,2 Prozent zu. Gas war billiger als im Vorjahresmonat (minus 2,3 Prozent).
Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher wesentlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat; die Preise stiegen um 3,5 Prozent. Bei Speisefetten und -ölen sowie Molkereiprodukten und Eiern gab es Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich (plus 13,3 bzw. plus 10,5 Prozent). Aber auch Obst war deutlich teurer als ein Jahr zuvor (plus 6,3 Prozent); besonders kräftig fiel der Preisanstieg bei Äpfeln aus (plus 27,7 Prozent). Fleisch und Fleischwaren verteuerten sich um 2,7 Prozent. Hingegen lagen die Preise für Gemüse unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 3,6 Prozent). Zum Beispiel verbilligte sich Paprika um 23,3 Prozent.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, verringerte sich leicht. Sie belief sich im April 2018 auf 1,5 Prozent nach 1,6 Prozent im März.
In zehn der zwölf Hauptgruppen lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den stärksten Anstieg gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 3,6 Prozent). Dicht dahinter folgten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (plus 3,5 Prozent). Auch in den Bereichen Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen sowie Bildungswesen zogen die Preise merklich an (plus 2,6 bzw. plus 2,3 Prozent). In den Hauptgruppen „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Nachrichtenübermittlung“ sank das Preisniveau (minus 0,5 bzw. minus 0,4 Prozent). Veränderungen gegenüber März 2018 Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im April 2018 leicht um 0,1 Prozent gesunken. Die Preise für Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ lagen um 3,1 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Der wesentliche Grund dafür ist eine deutliche Preissenkung bei Pauschalreisen (minus 12,9 Prozent). Dieser Rückgang kann allerdings nicht als reine Preisentwicklung interpretiert werden, sondern ist zum Teil auf saisonale Änderungen der angebotenen Reisearten und -ziele zurückzuführen. In den Hauptgruppen „Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör“ und „Nachrichtenübermittlung“ sanken die Preise geringfügig (jeweils minus 0,1 Prozent). Die stärksten Preissteigerungen gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 1,3 Prozent) und im Bereich Verkehr (plus 1,0 Prozent, darunter Kraftstoffe plus 3,6 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat April 2018 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. Mai 2018 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand April 2018 | Veränderung gegenüber | |
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- für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | April 2017 | März 2018 | ||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 110,5 | 1,3 | 0,1 |
Verkehr | 13,5 | 110,0 | 1,7 | 1,0 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 106,3 | 0,9 | -3,1 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 118,7 | 3,5 | 0,3 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 109,5 | 0,9 | - |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 104,1 | 0,8 | -0,1 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 108,9 | -0,5 | 0,6 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 118,7 | 2,6 | 0,2 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 110,6 | 1,0 | - |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 124,4 | 3,6 | 1,3 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,4 | -0,4 | -0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 112,2 | 2,3 | - |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 110,6 | 1,5 | - 0,1 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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März 2018 | April 2017 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 1,3 | 0,7 | 7,1 |
darunter | |||
Haushaltsenergie insgesamt | 0,3 | 0,7 | 11,8 |
davon | |||
Heizöl | 4,2 | 8,0 | -1,2 |
Strom | - | 0,2 | 27,7 |
Gas | -0,9 | -2,3 | 4,4 |
Feste Brennstoffe | -2,1 | 2,2 | 14,9 |
Zentralheizung, Fernwärme | -0,3 | 0,4 | 1,0 |
Kraftstoffe insgesamt | 3,6 | 0,5 | -1,2 |
darunter | |||
Superbenzin | 3,8 | -0,5 | -1,5 |
Dieselkraftstoff | 2,7 | 3,0 | 0,1 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
Vormonat März 2018 | Vorjahr April 2017 | Jahr 2010 | |
Butter | 1,2 | 28,5 | 64,1 |
Äpfel | 1,7 | 27,7 | 43,7 |
Weintrauben | -4,9 | 23,3 | 20,7 |
Frische Milch | -0,6 | 16,0 | 36,4 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 2,6 | 15,9 | 39,7 |
Joghurt | 1,7 | 8,9 | 26,9 |
Hartkäse | -0,4 | 7,5 | 29,6 |
Roulade oder Lende vom Rind | 1,8 | 7,1 | 28,9 |
Eier | -0,3 | 5,9 | 11,1 |
Weizenmehl | - | 5,5 | 20,5 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | -0,4 | 3,8 | 10,9 |
Schokoladentafel | -2,0 | 3,6 | 21,3 |
Bohnenkaffee | 2,5 | 3,4 | 34,1 |
Frische Brötchen | 0,4 | 3,1 | 11,7 |
Bier | 0,7 | 2,7 | 18,2 |
Mineralwasser | 0,4 | 2,3 | 3,8 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,6 | 2,2 | 12,0 |
Reis | -0,3 | 2,2 | 9,4 |
Weißwein | 0,9 | 2,1 | 15,8 |
Nudeln | -4,6 | 1,2 | 10,8 |
Schweinebraten | 0,2 | 1,1 | 20,1 |
Pizza | 2,0 | -3,7 | -3,3 |
Margarine | -7,9 | -4,0 | 16,2 |
Tomaten | -3,2 | -7,4 | 4,2 |
Bananen | -4,3 | -8,3 | 1,2 |
Kartoffeln | 6,1 | -11,6 | 10,7 |