Die Energiepreise stiegen nur leicht. Sie waren im Januar 2018 um 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dazu trug der schwache Preisanstieg bei Mineralölprodukten bei, die nur um 0,2 Prozent teurer waren als im Vorjahresmonat. Der Grund dafür ist der Rückgang der Kraftstoffpreise um ein Prozent; die Heizölpreise erhöhten sich hingegen um 4,4 Prozent. Die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme stieg um 1,4 Prozent. Die Strompreise änderten sich kaum (plus 0,3 Prozent). Gas war im Januar 2018 um 1,1 Prozent billiger als ein Jahr zuvor.
Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Januar 2018 deutlich mehr ausgeben als im Vorjahresmonat (plus 2,9 Prozent). Besonders stark stiegen die Preise für Speisefette und -öle (plus 13,0 Prozent) und für Molkereiprodukte und Eier (plus zehn Prozent). Auch Obst sowie Fleisch und Fleischwaren verteuerten sich spürbar (plus 4,5 bzw. plus 3,7 Prozent). Gemüse war hingegen wesentlich billiger als ein Jahr zuvor; die Preise sanken um 5,9 Prozent. Dabei spielt allerdings auch ein statistischer Basiseffekt eine Rolle: Vor einem Jahr lagen die Gemüsepreise aufgrund von Lieferengpässen infolge ungewöhnlich niedriger Temperaturen in Südeuropa auf hohem Niveau.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich im Januar 2018 auf 1,3 Prozent nach 1,4 Prozent im Dezember 2017.
In zehn der zwölf Hauptgruppen lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die größten Zuwächse gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 3,6 Prozent). Dahinter folgten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (plus 2,7 Prozent). In den Hauptgruppen „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Nachrichtenübermittlung“ waren Preisrückgänge zu verzeichnen (minus 1,2 bzw. minus 0,7 Prozent). Veränderungen gegenüber Dezember 2017 Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Januar 2018 um 0,6 Prozent gesunken. Deutliche Preisrückgänge waren im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ zu verzeichnen, was zu dieser Zeit durchaus üblich ist (minus 5,8 Prozent; darunter Pauschalreisen: minus 22,2 Prozent). Gleiches gilt für den Bereich Bekleidung und Schuhe, in dem die Preise um 5,2 Prozent niedriger waren als im Vormonat. Die höchsten Preissteigerungen gab es bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (plus 0,6 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Januar 2018 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. Februar 2018 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Hinweis zur Umstellung des VPI auf das Basisjahr 2015:
Die für den Jahreswechsel 2017/2018 geplante turnusmäßige Revision des VPI mit Einführung des Basisjahres 2015 muss aufgrund von Verzögerungen bei notwendigen Anpassungen der IT-Programme um ein Jahr verschoben werden. Revidierte Ergebnisse werden im Frühjahr 2019 veröffentlicht. Der VPI wird somit bis zum Berichtsmonat Dezember 2018 weiterhin mit dem Basisjahr 2010 berechnet.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand Januar 2018 | Veränderung gegenüber | |
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Januar 2017 | Dezember 2017 | |||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 110,2 | 1,2 | 0,3 |
Verkehr | 13,5 | 109,1 | 1,2 | 0,3 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 106,5 | 1,4 | -5,8 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 118,4 | 2,7 | 0,6 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 108,6 | 0,6 | 0,5 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 104,2 | 0,9 | -0,1 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 101,6 | -1,2 | -5,2 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 117,6 | 2,0 | 0,4 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 110,5 | 1,5 | 0,5 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 122,4 | 3,6 | 0,2 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 89,5 | -0,7 | -0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 112,1 | 2,3 | 0,2 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 109,9 | 1,4 | - 0,6 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Dezember 2017 | Januar 2017 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 0,5 | 0,3 | 6,7 |
davon | |||
Haushaltsenergie insgesamt | 0,4 | 0,8 | 11,9 |
davon | |||
Heizöl | 3,5 | 4,4 | -2,4 |
Strom | 0,1 | 0,3 | 27,7 |
Gas | -0,3 | -1,1 | 5,6 |
Feste Brennstoffe | -0,5 | 2,3 | 13,2 |
Zentralheizung, Fernwärme | -0,1 | 1,4 | 1,0 |
Kraftstoffe insgesamt | 0,4 | -1,0 | -2,6 |
darunter | |||
Superbenzin | 0,1 | -1,9 | -3,1 |
Dieselkraftstoff | 1,1 | 0,9 | -0,6 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Vormonat Dezember 2017 | Vorjahr Januar 2017 | Jahr 2010 | |
Butter | -1,6 | 26,3 | 67,7 |
Äpfel | 1,0 | 24,9 | 37,5 |
Frische Milch | 1,3 | 17,7 | 36,5 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 1,9 | 11,2 | 33,4 |
Hartkäse | 3,6 | 9,4 | 27,8 |
Roulade oder Lende vom Rind | -0,6 | 6,4 | 24,1 |
Eier | 5,2 | 6,0 | 10,1 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | -0,1 | 5,5 | 11,0 |
Bier | 0,7 | 4,1 | 16,1 |
Weizenmehl | -0,3 | 3,5 | 19,0 |
Nudeln | -2,1 | 3,2 | 11,1 |
Schweinebraten | -1,4 | 3,2 | 21,5 |
Frische Brötchen | - | 3,1 | 11,1 |
Weintrauben | -9,3 | 3,1 | 34,9 |
Pizza | 1,2 | 2,3 | 2,4 |
Reis | -1,1 | 2,3 | 6,7 |
Joghurt | -0,2 | 1,2 | 19,8 |
Roggenbrot oder Mischbrot | -0,2 | 0,9 | 10,6 |
Kartoffeln | 1,6 | 0,5 | 7,1 |
Bohnenkaffee | 1,5 | 0,5 | 29,9 |
Mineralwasser | -0,8 | -1,0 | 2,3 |
Weißwein | - | -1,2 | 13,0 |
Tomaten | 11,2 | -1,4 | 17,1 |
Schokoladentafel | -1,9 | -2,4 | 22,0 |
Margarine | -2,3 | -2,7 | 13,8 |
Bananen | 2,4 | -4,5 | 8,7 |