Energie war im September 2018 erneut wesentlich teurer als im Vorjahresmonat (plus 8,2 Prozent). Dies ist auf deutliche Preissteigerungen bei Mineralölprodukten zurückzuführen (plus 19,3 Prozent). Sowohl die Preise für Heizöl als auch die Kraftstoffpreise erhöhten sich gegenüber September 2017 kräftig (plus 38,5 Prozent bzw. plus 14,2 Prozent). Die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme stieg um 2,2 Prozent. Während die Strompreise gegenüber dem Vorjahresmonat leicht zunahmen (plus 0,4 Prozent), waren die Gaspreise rückläufig (minus 2,0 Prozent).
Auch Nahrungsmittel wurden deutlich teurer. Die Nahrungsmittelpreise lagen im September 2018 3,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Besonders kräftig fielen die Preissteigerungen bei Gemüse aus (plus 18,0 Prozent). Zum Beispiel verdoppelte sich der Preis für Gurken und auch Salat kostete fast doppelt so viel wie im September 2017, was mit der außergewöhnlichen Hitze und Trockenheit dieses Sommers zusammenhängen dürfte. Die Preise für Molkereiprodukte und Eier sowie für Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte zogen ebenfalls deutlich an (plus 3,9 Prozent bzw. plus 3,0 Prozent). Preissenkungen gab es bei Speisefetten und -ölen (minus 2,5 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (minus 1,5 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, erhöhte sich ebenfalls. Sie belief sich im September auf plus 1,6 Prozent nach plus 1,4 Prozent im August.
In zehn der zwölf Hauptgruppen war das Preisniveau höher als im Vorjahresmonat. Die stärkste Steigerung gab es mit plus fünf Prozent in der Hauptgruppe „Verkehr“, was insbesondere auf den deutlichen Anstieg der Kraftstoffpreise zurückzuführen ist. Merkliche Preiserhöhungen waren auch bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 4,6 Prozent) sowie im Bildungswesen (plus 4,2 Prozent) zu verzeichnen. In den Hauptgruppen „Nachrichtenübermittlung“ sowie „Bekleidung und Schuhe“ war das Preisniveau niedriger als im September 2017 (minus 0,8 bzw. minus 0,4 Prozent). Veränderungen gegenüber August 2018 Gegenüber dem Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im September 2018 um 0,4 Prozent gestiegen. Deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen (plus 6,5 Prozent). Dahinter folgte das Bildungswesen (plus 2,1 Prozent). Drei der zwölf Hauptgruppen verzeichneten Preisrückgänge; am stärksten verringerten sich die Preise im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit minus 2,7 Prozent (darunter Pauschalreisen: minus 10,5 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 600 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet. Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat September 2018 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 4. Oktober 2018 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Annette Illy (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)
Preisindizes - für Güter- und Dienstleistungsgruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungs-anteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
---|---|---|---|---|
September 2018 | September 2017 | August 2018 | ||
Basis 2010=100 | % | |||
Güter- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 31,7 | 111,9 | 2,3 | 0,5 |
Verkehr1 | 13,5 | 113,6 | 5,0 | 0,8 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,5 | 110,1 | 2,0 | -2,7 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 10,3 | 119,1 | 3,1 | 0,8 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,0 | 109,4 | 0,5 | -0,1 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 104,0 | 0,4 | 0,1 |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 109,2 | -0,4 | 6,5 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 4,5 | 119,8 | 2,7 | 0,1 |
Gesundheitspflege | 4,4 | 111,5 | 1,6 | 0,1 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 126,1 | 4,6 | 0,1 |
Nachrichtenübermittlung | 3,0 | 88,9 | -0,8 | -0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 114,4 | 4,2 | 2,1 |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100 | 112,2 | 2,4 | 0,4 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 80,3 | 111,1 | 1,6 | - |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
August 18 | September 17 | Jahr 2010 | |
Energie insgesamt | 2,3 | 8,2 | 13,8 |
Haushaltsenergie insgesamt | 1,8 | 5,3 | 16,0 |
Heizöl | 10,1 | 38,5 | 21,2 |
Strom | 0,2 | 0,4 | 28,1 |
Gas | 0,1 | -2,0 | 3,9 |
Feste Brennstoffe | -0,6 | 1,6 | 12,2 |
Zentralheizung, Fernwärme | 0,4 | 2,2 | 3,0 |
Kraftstoffe insgesamt | 3,4 | 14,2 | 10,0 |
Superbenzin | 3,2 | 13,1 | 9,8 |
Dieselkraftstoff | 4,0 | 18,4 | 12,0 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
---|---|---|---|
August 18 | September 17 | Jahr 2010 | |
Tomaten | 40,7 | 18,0 | -19,4 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | 2,0 | 17,5 | 40,1 |
Kartoffeln | 0,4 | 14,3 | 25,8 |
Bier | 0,3 | 11,2 | 21,3 |
Weintrauben | 0,9 | 10,3 | -8,6 |
Eier | 0,4 | 7,1 | 11,8 |
Äpfel | -8,1 | 6,5 | 43,2 |
Weizenmehl | 0,2 | 6,3 | 20,7 |
Roulade oder Lende vom Rind | 2,7 | 4,5 | 29,6 |
Hartkäse | -0,2 | 3,7 | 26,0 |
Frische Milch | -0,2 | 3,3 | 26,5 |
Joghurt | -0,4 | 2,8 | 25,6 |
Frische Brötchen | 0,4 | 2,2 | 12,9 |
Roggenbrot oder Mischbrot | -0,6 | 2,0 | 12,1 |
Reis | -0,5 | 2,0 | 9,3 |
Mineralwasser | 0,6 | 1,7 | 3,7 |
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst | 0,6 | 1,5 | 11,9 |
Weißwein | -0,3 | 1,3 | 16,4 |
Schweinebraten | -3,7 | -0,3 | 18,7 |
Bohnenkaffee | 1,5 | -1,1 | 31,6 |
Margarine | -0,9 | -1,1 | 21,4 |
Nudeln | -0,4 | -1,6 | 13,6 |
Butter | 6,4 | -2,4 | 88,3 |
Schokoladentafel | -1,9 | -2,4 | 19,6 |
Pizza | 2,3 | -3,6 | -2,2 |
Bananen | -2,0 | -7,1 | -0,3 |