Bei Winterweizen wird ein durchschnittlicher Ertrag von 6,6 Tonnen je Hektar geschätzt (minus 9,1 Prozent). Im Vorjahr war ein Ertrag von 7,2 Tonnen je Hektar erzielt worden. Der langjährige Mittelwert liegt bei 7,0 Tonnen. Der erwartete Sommergersteertrag wird mit 4,8 Tonnen den langjährigen Mittelwert von 5,3 Tonnen um etwa ein Zehntel verfehlen. Im Vorjahr war mit 5,6 Tonnen ein sehr guter Ertrag erzielt worden. Wintergerste liegt mit geschätzten 6,0 Tonnen fast auf dem Niveau des langjährigen Wertes (6,2 Tonnen), aber unter dem des Vorjahres (6,5 Tonnen). Beim Winterraps wird schließlich ein Durchschnittsertrag von 3,4 Tonnen erwartet. Gegenüber dem Vorjahr stellt das ein Minus von 20 Prozent dar. Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt würden etwa sechs Prozent fehlen.
Die Ertragschätzungen zum Berichtstermin erfolgen unter der Annahme, dass die weiteren Witterungsbedingungen denen eines normalen Jahres entsprechen.
Bodennutzung In diesem Jahr sind nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung rund 234.100 Hektar Getreide – ohne Körnermais – zu dreschen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine geringfügige Zunahme. Die wichtigste Getreideart ist seit Jahren Winterweizen. Im Herbst vergangenen Jahres säten die Landwirte auf rund 115.100 Hektar Winterweizen aus, das entspricht etwa dem Vorjahreswert. Wintergerste weist seit mehreren Jahren eine zunehmende Anbaufläche auf. Sie wächst dieses Jahr auf 37.200 Hektar (plus fünf Prozent). Der Anbau von Sommergerste liegt mit 42.400 Hektar geringfügig unter dem Vorjahreswert. Reduziert wurde ebenfalls der Anbau von Roggen und Wintermenggetreide auf 10.600 Hektar (minus 1,5 Prozent) und Triticale auf 16.700 Hektar (minus 3,4 Prozent).
Die Anbaufläche von Silomais liegt mit 32.900 Hektar auf dem Niveau des Vorjahres. Während der Anbau von Winterraps um drei Prozent auf 43.900 Hektar eingeschränkt wurde, nahm der Kartoffelanbau auf 7.500 Hektar (plus 2,9 Prozent) zu. Die mit Zuckerrüben bepflanzte Fläche (16.300 Hektar) wurde um fast ein Zehntel reduziert. Der Grund hierfür ist die sehr gute Ernte im vergangenen Jahr, so dass die Landwirte dieses Jahr die Anbaufläche verkleinern mussten, um ihr Kontingent einzuhalten. Fast verdoppelt – auf 17.900 Hektar – haben sich die Brachflächen. Der Grund hierfür ist das mit der neuen Agrarförderung eingeführte „Greening“. Dieses fordert von den Landwirten den Erhalt von Dauergrünflächen wie Weiden und Wiesen, eine größere Vielfalt beim Anbau von Feldfrüchten sowie die Bereitstellung von Ackerflächen als ökologische Vorrangflächen (z. B. zum Erhalt von Hecken oder als Pufferstreifen zu Gewässern). Ein Teil der ökologischen Vorrangflächen wird statistisch unter den stillgelegten Flächen nachgewiesen.
Die Ergebnisse basieren auf einer vorläufigen Auswertung der Bodennutzungshaupterhebung. Hierbei wurden die Daten von rund 6.200 repräsentativ ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Den Ernteangaben liegen die Schätzungen von knapp 330 Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstattern zugrunde. Sie berichten auf ehrenamtlicher Basis dem Statistischen Landesamt.
Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)