Zwischen November 2016 und 2017 wurden 2,8 Prozent der Rinderhaltungen ganz aufgegeben. Überdurchschnittlich häufig wurde die Milcherzeugung eingestellt. Die Zahl der Haltungen mit Milchkühen ging um 5,5 Prozent zurück. Im November 2017 waren noch 4.972 Rinderhaltungen registriert, davon 37 Prozent mit Milchkühen. Im Durchschnitt hielt im November 2017 ein Milcherzeuger 61 Milchkühe, das waren fast drei Kühe mehr als ein Jahr zuvor.
Annähernd die Hälfte der Milchkühe in Deutschland werden in Bayern und Niedersachsen gehalten. Auf Rheinland-Pfalz entfallen nur 2,7 Prozent des Bestandes in Deutschland. Abgesehen von den Stadtstaaten stehen nur in Thüringen und dem Saarland weniger Kühe als in Rheinland-Pfalz.
Die Milchkuhhaltung ist vor allem in den Mittelgebirgslagen in Rheinland-Pfalz eine wichtige Einnahmequelle in der Landwirtschaft. Rund 46 Prozent der Milchkühe werden im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Landkreis Vulkaneifel gehalten. Vom Rinderbestand insgesamt entfallen 35 Prozent der Tiere auf die beiden Kreise.
Für die regelmäßigen Erhebungen der Rinderbestände wird das Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HI-Tier) zu den Stichtagen 3. November und 3. Mai ausgewertet. Die Zahl der Milchkühe wird je Haltung berechnet. Basis ist die vom Betrieb angegebene Produktionsrichtung (z. B. Milchkuhhaltung oder Ammen/Mutterkuhhaltung). Bei Angabe mehrerer Produktionsrichtungen wird zusätzlich die Rasse der Kühe berücksichtigt.
Die Rinderbestände werden ebenfalls im Rahmen der mehrjährigen Strukturerhebungen aufbereitet, zuletzt bei der Agrarstrukturerhebung 2016. Von der Viehbestandserhebung Rinder unterscheidet sich die Strukturerhebung bei landwirtschaftlichen Betrieben hinsichtlich der Grundgesamtheit (Betriebsdefinition) und des Stichtages.
Autorin: Dr. Birgit Hübbers (Referat Auswertungen, Analysen Landwirtschaft)