Die Zahl der Beschäftigten stieg 2024 aufgrund einer Definitionserweiterung um 0,6 Prozent an. Ohne diesen Sondereffekt wäre sie um 0,9 Prozent zurückgegangen (Deutschland: minus 0,4 Prozent).
Der Gesamtumsatz in der Industrie lag 2024 bei 97,2 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland sank um 7,9 Prozent auf 53,5 Milliarden Euro. Die Exportquote betrug 55,0 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte). Die inländischen Umsätze gingen um 7,5 Prozent auf 43,7 Milliarden Euro zurück. Zum Vergleich: In Deutschland sanken die Umsätze aus dem Ausland um 2,8 Prozent, die aus dem Inland um 4,8 Prozent. Die bundesweite Exportquote lag bei 52,2 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte).
Kraftfahrzeugbranche mit hohen Umsatzeinbußen
In acht der zehn umsatzstärksten Branchen waren die Umsätze in 2024 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die für Rheinland-Pfalz wichtige Chemische Industrie erwirtschaftete 3,4 Prozent weniger Erlöse. Im Maschinenbau lagen die Rückgänge bei zwölf Prozent. Die höchsten Einbußen gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 26 Prozent), gefolgt von der Pharmaindustrie (minus 15 Prozent). Dagegen realisierten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren sowie die Nahrungs- und Futtermittelindustrie mehr Umsätze (plus 4,7 bzw. 4,4 Prozent).
Großteil der Branchen mit Beschäftigungsrückgängen
Im Durchschnitt waren in der rheinland-pfälzischen Industrie 2024 knapp 263.000 Personen beschäftigt. Aufgrund einer erweiterten Abgrenzung der Beschäftigten in der Druckindustrie waren das Im Vergleich zu 2023 rund 1.700 mehr (plus 0,6 Prozent). Ohne diesen „Sondereffekt“ läge die Beschäftigung um 0,9 Prozent bzw. 2.300 Beschäftigte niedriger.
Nur drei der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten Beschäftigungszuwächse: Die Maschinenbauer erhöhten ihren Personalstand um ein Prozent. In der Nahrungs- und Futtermittelindustrie sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen waren es 1,5 bzw. 1,1 Prozent.
Dagegen reduzierten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen die Belegschaft (minus 2,6 Prozent). Die höchsten Abnahmen verzeichneten die Betriebe in der Metallerzeugung und Metallbearbeitung (minus 2,9 Prozent). In der Chemischen Industrie lagen die Rückgänge bei 0,5 Prozent.
Deutlich weniger Auslandsumsätze im Dezember 2024
Die Umsätze im Dezember 2024 gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um zehn Prozent zurück und betrugen 7,4 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland brach um 15 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro ein; die Rückgänge der Inlandsumsätze lagen bei 4,2 Prozent.
Während in der Chemischen Industrie die Umsätze aus dem Inland um 1,4 Prozent stiegen, nahmen diese aus dem Ausland um elf Prozent ab. Noch ausgeprägter zeigte sich das deutlich schlechtere Abschneiden der Auslandsumsätze bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: Hier lagen die Zuwächse aus dem Inland bei 56 Prozent, während die Auslandumsätze um 47 Prozent sanken. Die mit Abstand größten Abnahmen der Gesamtumsätze unter den zehn umsatzstärksten Branchen in der Pharmaindustrie sind auch auf Änderungen im Berichtskreis zurückzuführen (minus 47 Prozent).
Zum Vergleich: Deutschlandweit wurden 3,4 Prozent weniger Umsätze erzielt. Der Inlandsumsatz sank um 2,9 Prozent, der Auslandsumsatz um 3,9 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten in der rheinland-pfälzischen Industrie im Dezember 2024 erhöhte sich aufgrund der Definitionsänderung um 0,2 Prozent auf 261.000. Ohne diese Erweiterung lägen die Rückgänge bei 1,2 Prozent (Deutschland: minus 1,2 Prozent).
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)