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Erwerbstätigkeit steigt 2023 in den kreisfreien Städten stärker als in den Landkreisen

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems im Jahr 2023 in den kreisfreien Städten (plus 0,8 Prozent) stärker als in den Landkreisen (plus 0,2 Prozent). In drei der zwölf kreisfreien Städte und in fast der Hälfte der 24 Landkreise nahm die Erwerbstätigkeit allerdings ab, am stärksten in Ludwigshafen, dem Rhein-Lahn-Kreis und der Südwestpfalz (jeweils minus 0,7 Prozent). Das mit Abstand größte Plus verzeichnete die Stadt Kaiserslautern (plus 2,3 Prozent). Im Vergleich der Landkreise weist Neuwied das höchste Wachstum auf (plus 1,3 Prozent). Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2023 um 0,4 Prozent auf 2,06 Millionen.

Wirtschaftsbereiche

In den kreisfreien Städten stieg die Beschäftigung in den Dienstleistungsbereichen 2023 um 0,9 Prozent und im Produzierenden Gewerbe um 0,8 Prozent. In den kreisfreien Städten ist der Anteil der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen deutlich überdurchschnittlich (2023: 80 Prozent; Landesdurchschnitt: 73 Prozent). Dementsprechend ist der Anteil der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe unterdurchschnittlich (20 Prozent; Landesdurchschnitt: 25 Prozent). Der starke Zuwachs der Erwerbstätigen in der Stadt Kaiserslautern (plus 2,3 Prozent) ist vor allem auf eine Zunahme der Beschäftigten im Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ (plus 8,2 Prozent) zurückzuführen. Der Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ ist in den kreisfreien Städten mit einem Erwerbstätigenanteil von 0,4 Prozent sehr klein; die Erwerbstätigkeit war in diesem Bereich 2023 um 5,3 Prozent geringer als im Jahr zuvor.

In den Landkreisen liegt der Anteil der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen mit 69 Prozent deutlich niedriger als in den kreisfreien Städten. Die Zahl der Erwerbstätigen erhöhte sich 2023 in diesem Bereich in den Landkreisen nur um 0,4 Prozent. Im Produzierenden Gewerbe, in dem in den Landkreisen 28 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind, stagnierte die Erwerbstätigkeit nahezu (plus 0,1 Prozent). Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, in dem 2,5 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten, verringerte sich die Beschäftigung deutlich (minus 4,2 Prozent).

Stellung im Beruf

Die steigende Erwerbstätigkeit ist auf die zunehmende Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ohne marginal Beschäftigte zurückzuführen. Sie erhöhte sich in den kreisfreien Städten um 0,7 und in den Landkreisen um 0,3 Prozent. Die Zahl der marginal Beschäftigten nahm in den kreisfreien Städten ebenfalls stärker zu als in den Landkreisen (plus 2,4 bzw. plus 0,9 Prozent). Die Zahl der Selbstständigen sowie mithelfenden Familienangehörigen war wie in den Jahren zuvor rückläufig (kreisfreie Städte: minus 0,6 Prozent; Landkreise: minus 1,3 Prozent).

Methodische Hinweise

Die Darstellung der Zahl der Erwerbstätigen erfolgt als Durchschnitt des jeweiligen Berichtszeitraumes am Arbeitsort (Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet haben. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständigeeinschließlich der mithelfenden Familienangehörigen eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die vorläufigen Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2024. Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2023 wurden turnusgemäß die Ergebnisse der Jahre 2020 bis 2022 überarbeitet. Außerdem liegen revidierte Berechnungsergebnisse zur Zahl der Erwerbstätigen in den kreisfreien Städten und Landkreisen ab 1991 auf der Grundlage der Generalrevision 2024 vor. Mit dieser Revision wurden die statistischen Datenquellen weiter vereinheitlicht.

Nähere methodische Erläuterungen und Ergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 1 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“. 

Weitere Informationen zur Revision finden Sie unter https://www.statistikportal.de/de/etr/generalrevision-2024, zur Erwerbstätigenrechnung allgemein unter www.ak-etr.de.

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

Erwerbstätige 2023 nach Wirtschaftsbereichen

Anteil in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige am Arbeitsort 2013–2023 nach Verwaltungsbezirken

 

2013 (1.000)

2022 (1.000)

2023 (1.000)

Veränderung 2023
zu 2022 (%)

Anteil am Land
2023 (%)

Arbeitsplatzdichte1
2023

Frankenthal (Pfalz)

22,4

25,5

25,8

1,2

1,3

848

Kaiserslautern

68,2

72,4

74,0

2,3

3,6

1.107

Koblenz 

102,9

112,3

113,1

0,7

5,5

1.502

Landau i. d. Pfalz

29,1

34,9

34,9

0,0

1,7

1.092

Ludwigshafen a. Rh.

122,0

127,1

126,2

-0,7

6,1

1.103

Mainz

152,1

163,7

167,0

2,0

8,1

1.084

Neustadt a. d. Weinstr.

27,3

27,4

27,7

1,0

1,3

841

Pirmasens

27,2

26,1

26,0

-0,5

1,3

1.044

Speyer

37,2

41,8

42,1

0,9

2,0

1.303

Trier 

77,6

77,0

77,4

0,5

3,8

994

Worms

42,5

45,5

45,3

-0,4

2,2

831

Zweibrücken

22,4

22,4

22,8

1,7

1,1

1.054

Ahrweiler

50,9

54,2

54,8

1,0

2,7

697

Altenkirchen (Ww.)

54,1

55,2

54,8

-0,6

2,7

666

Alzey-Worms

45,2

47,9

48,2

0,7

2,3

574

Bad Dürkheim

46,5

48,9

48,7

-0,3

2,4

590

Bad Kreuznach

74,2

76,2

76,4

0,2

3,7

767

Bernkastel-Wittlich

56,7

58,6

58,2

-0,6

2,8

815

Birkenfeld

37,4

38,7

38,7

0,0

1,9

776

Cochem-Zell

30,2

31,6

31,6

0,0

1,5

817

Donnersbergkreis

29,9

30,4

30,2

-0,6

1,5

636

Eifelkreis Bitburg-Prüm

41,4

41,3

41,5

0,6

2,0

624

Germersheim

59,1

60,4

60,8

0,7

2,9

723

Kaiserslautern

33,6

35,9

36,2

0,7

1,8

549

Kusel

21,1

19,6

19,7

0,2

1,0

453

Mainz-Bingen

76,5

84,4

84,4

0,1

4,1

623

Mayen-Koblenz

97,9

98,6

98,5

-0,1

4,8

717

Neuwied

82,7

89,6

90,8

1,3

4,4

777

Rhein-Hunsrück-Kreis

51,1

57,3

57,7

0,7

2,8

876

Rhein-Lahn-Kreis

49,3

51,7

51,4

-0,7

2,5

665

Rhein-Pfalz-Kreis

43,5

44,3

44,2

-0,4

2,1

461

Südliche Weinstraße

44,0

46,7

46,5

-0,3

2,3

667

Südwestpfalz

24,6

24,1

23,9

-0,7

1,2

415

Trier-Saarburg

48,4

50,9

50,8

-0,1

2,5

517

Vulkaneifel

30,6

31,4

31,3

-0,3

1,5

823

Westerwaldkreis

93,3

101,5

102,6

1,0

5,0

784

Rheinland-Pfalz

1.953,3

2.055,5

2.064,3

0,4

100,0

784

kreisfreie Städte

731,0

776,2

782,6

0,8

37,9

1.091

Landkreise

1.222,3

1.279,3

1.281,7

0,2

62,1

668

1 Erwerbstätige am Arbeitsort  je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren.
Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2024

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