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Industrie in Rheinland-Pfalz: Zum dritten Mal in Folge niedrigere Umsätze zum Jahresstart

Die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz erzielten zum Jahresbeginn 2025 erneut weniger Umsätze als im Vorjahresmonat. Bereits in 2024 und 2023 hatten die Januar-Ergebnisse unter den Vergleichswerten im jeweiligen Vorjahr gelegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems gingen im Januar 2025 die nominalen Umsätze, also jene ohne Preisbereinigung, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent zurück (Deutschland: plus 0,8 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten fiel um 1,4 Prozent niedriger aus als im Januar 2024 (Deutschland: minus 1,5 Prozent).

Die Industriebetriebe erzielten im Januar 2025 einen Gesamtumsatz von 7,5 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland sank um 9,9 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro. Die Umsätze aus der Eurozone lagen bei zwei Milliarden Euro. Die Rückgänge beliefen sich hier nur auf 0,9 Prozent. Die Exportquote sank um 2,3 Prozentpunkte auf 55,8 Prozent. Im Inland wurden 3,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt (minus 1,1 Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit stiegen die Umsätze aus dem In- bzw. Ausland um 1,6 Prozent bzw. 0,1 Prozent.

Kraftfahrzeugbranche mit deutlichen Umsatzeinbußen

Acht der zehn umsatzstärksten Branchen registrierten im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufige Erlöse. Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie erwirtschaftete 3,2 Prozent weniger Umsätze. Im Maschinenbau lagen die Rückgänge bei neun Prozent. Die anhaltend großen wirtschaftlichen Probleme in der Automobilindustrie zeigten sich deutlich im Umsatzrückgang bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: Hier reduzierte sich der Umsatz um mehr als die Hälfte (minus 55 Prozent). Dagegen verbuchte die Pharmaindustrie klare Umsatzzuwächse (plus 47 Prozent). Auch die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln setzten mehr um (plus 4,4 Prozent).

Großteil der Branchen mit Beschäftigungsrückgängen

Im Durchschnitt waren im Januar 2025 in der rheinland-pfälzischen Industrie 259.000 Personen beschäftigt. Im Vergleich zu Januar 2024 waren das 3.700 Beschäftigte bzw. 1,4 Prozent weniger.

Nur vier der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten Beschäftigungszuwächse: Die Pharmaindustrie erhöhte den Personalbestand um 7,1 Prozent. In der Nahrungs- und Futtermittelindustrie betrug die Zunahme 0,8 Prozent. Bei den Herstellern von Papier und Pappe sowie bei den Herstellern von Glas, Glaswaren und Keramik waren es 0,3 Prozent mehr.

Die höchsten Beschäftigungsrückgänge registrierten die Metallerzeuger und -bearbeiter (minus 4,3 Prozent). Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren bauten 3,6 bzw. 3,5 Prozent der Beschäftigten ab. Im Maschinenbau lagen die Rückgänge bei 2,3 Prozent und in der chemischen Industrie bei 1,8 Prozent.

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Industrieumsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz

in Milliarden Euro

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Umsätze und Beschäftigte der Industrie Januar 2025

Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %

In Klammern: Anteile an den Umsätzen insgesamt.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Januar 2025 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

Wirtschaftszweig

Januar 2025
in 1.000 Euro

Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

2.275.643

-3,2

Maschinenbau

782.095

-9,0

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

410.474

-55,1

Herstellung von Metallerzeugnissen

381.734

-0,7

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

507.576

-2,3

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

265.113

-4,5

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

473.190

4,4

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

454.281

47,1

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

320.361

-3,8

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

167.901

2,4

Metallerzeugung und -bearbeitung

431.433

-3,1

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

86.061

-2,6

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

125.457

11,0

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

100.853

-1,2

Getränkeherstellung

219.224

4,1

Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

7.450.288

-6,2

   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

3.781

3,3

   Verarbeitendes Gewerbe 

7.446.507

-6,2

Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie im Januar 2025 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

Wirtschaftszweig

Januar 2025

Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

45.676

-1,8

Maschinenbau

36.985

-2,3

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

20.376

-3,6

Herstellung von Metallerzeugnissen

22.614

-0,5

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

20.967

-3,5

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

13.761

0,3

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

14.760

0,8

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

11.780

7,1

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

8.561

0,3

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

8.919

-2,9

Metallerzeugung und -bearbeitung

8.502

-4,3

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

7.753

-1,6

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

6.295

-1,0

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

5.865

-4,2

Getränkeherstellung

5.541

2,9

Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

259.016

-1,4

   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

294

-3,3

   Verarbeitendes Gewerbe 

258.722

-1,4

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