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Ein Fünftel der abhängig Beschäftigten arbeitete 2023 im Homeoffice

Auch nach der Covid-19-Pandemie arbeiten noch viele Menschen im Homeoffice, allerdings in geringerem Umfang. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus übte 2023 von den insgesamt 1,9 Millionen abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende) in Rheinland-Pfalz rund ein Fünftel seinen Beruf zumindest teilweise zu Hause aus (19,5 Prozent). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems weiter mitteilt, war damit der Anteil zwar nur geringfügig niedriger als in den beiden Jahren zuvor (2022: 19,9 Prozent; 2021: 21,3 Prozent), der Umfang, in dem Homeoffice genutzt wurde, reduzierte sich jedoch deutlich.

 Beschäftigte arbeiten wieder häufiger am Arbeitsplatz als zu Pandemiezeiten

Während 2021 rund 40 Prozent der abhängig Beschäftigten, die Homeoffice nutzten, ausschließlich von zu Hause arbeiteten, waren es 2023 nur noch 26 Prozent (2022: 30 Prozent). Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil derer, die mindestens genauso oft am Arbeitsplatz wie im Homeoffice arbeiteten, nämlich von 29 Prozent im Jahr 2021 auf 43 Prozent im Jahr 2023 (2022: 39 Prozent). Folglich arbeitete knapp ein Drittel der Beschäftigten mit Homeoffice häufiger zu Hause als am Arbeitsplatz (31 Prozent; 2022: 32 Prozent, 2021: 31 Prozent).

Nutzung von Homeoffice hängt von verschiedenen Faktoren ab

Nicht alle abhängig Beschäftigten nutzten Homeoffice im Jahr 2023 gleichermaßen. Differenziert nach demografischen Merkmalen zeigen sich eher geringe Unterschiede: So arbeiteten Frauen (21 Prozent) etwas häufiger im Homeoffice als Männer (19 Prozent). In der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen war die Erwerbsarbeit zu Hause mit gut 22 Prozent am weitesten verbreitet; im Vergleich hierzu lag der Anteil beispielsweise bei den 15- bis 34-Jährigen bei knapp 18 Prozent.

Auswertungen nach Merkmalen, die in einem engen Zusammenhang mit der ausgeübten Tätigkeit stehen, zeigen jedoch größere Unterschiede bei der Nutzung von Homeoffice:

  • Von den abhängig Beschäftigten nutzten insbesondere Beamtinnen und Beamte die Möglichkeit des Homeoffice (42 Prozent). Von den Angestellten übte ein Fünftel zumindest teilweise den Beruf in den eigenen vier Wänden aus (20 Prozent).
  • Mit dem Einkommen steigt auch der Homeoffice-Anteil. Nicht einmal jeder Zehnte der abhängig Beschäftigten mit einem persönlichen monatlichen Nettoeinkommen von 1.000 bis unter 2.000 Euro war im Homeoffice tätig, gegenüber 48 Prozent der abhängig Beschäftigten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.
  • Darüber hinaus spielt auch die Größe des Betriebs eine Rolle. Während in kleinen Betrieben (bis zu 49 Beschäftigte) zwölf Prozent der abhängig Beschäftigten von zu Hause arbeiteten, waren es in mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) 20 Prozent und in großen Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten 29 Prozent.
  • Auch in Abhängigkeit der Branche variiert die Nutzung von Homeoffice. So gibt es Branchen – wie beispielsweise das Baugewerbe, Gastgewerbe oder das Gesundheits- und Sozialwesen – in denen sehr viele Tätigkeiten nicht von zu Hause aus erledigt werden können. Im Gegensatz hierzu ist im Bereich „Information und Kommunikation“ das Arbeiten von zu Hause sehr gut möglich. Dementsprechend war für diese Branche der mit Abstand höchste Homeoffice-Anteil zu verzeichnen (73 Prozent).

Methodische Hinweise

Die Daten basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 sowie den Endergebnissen des Mikrozensus 2021 und 2022 (jeweils Unterstichprobe Labour Force Survey). Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.

Der Anteil der abhängig Beschäftigten, die von zu Hause arbeiteten, umfasst jeweils die abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende), die angaben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause gearbeitet zu haben.

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)

Abhängig Beschäftigte (ohne Auszubildende)¹ mit Erwerbsarbeit zu Hause² 2021-2023*

Anteil in %

* nach Häufigkeit der Erwerbsarbeit zu Hause
1 Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten.
2 In den letzten vier Wochen (bezogen auf den Befragungszeitpunkt).

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Abhängig Beschäftigte (ohne Auszubildende)¹ mit Erwerbsarbeit zu Hause² nach ausgewählten Merkmalen 2023

Merkmal

in 1 000

in %

Insgesamt

362

19,5

nach Geschlecht

 

 

   Frauen

185

20,6

   Männer

177

18,5

nach Altersgruppen

 

 

   15 bis 34 Jahre

95

17,8

   35 bis 49 Jahre

132

22,5

   50 bis 65 Jahre

130

19,0

nach Stellung im Beruf

 

 

   Arbeiterinnen/Arbeiter

/

/

   Angestellte

302

20,0

   Beamtinnen/Beamte

58

42,4

nach Einkommen3

 

 

   unter 1.000 EUR

(21)

(8,8)

   1.000 EUR bis unter 2.000 EUR

58

9,8

   2.000 EUR bis unter 3.000 EUR

111

18,3

   3.000 EUR bis unter 4.000 EUR

88

36,1

   4.000 EUR und mehr

84

48,2

nach Betriebsgröße

 

 

   bis 49 Beschäftigte

99

12,1

   50 bis 249 Beschäftigte

87

20,0

   250 Beschäftigte und mehr

176

29,2

/  keine Angabe, da Zahl nicht sicher genug
( )  Aussagewert eingeschränkt, da Zahl statistisch unsicher
1 Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten.
2 In den letzten vier Wochen (bezogen auf den Befragungszeitpunkt). 
3 Nur Personen mit Einkommen und Angaben zum Einkommen.

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