Beschäftigte arbeiten wieder häufiger am Arbeitsplatz als zu Pandemiezeiten
Während 2021 rund 40 Prozent der abhängig Beschäftigten, die Homeoffice nutzten, ausschließlich von zu Hause arbeiteten, waren es 2023 nur noch 26 Prozent (2022: 30 Prozent). Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil derer, die mindestens genauso oft am Arbeitsplatz wie im Homeoffice arbeiteten, nämlich von 29 Prozent im Jahr 2021 auf 43 Prozent im Jahr 2023 (2022: 39 Prozent). Folglich arbeitete knapp ein Drittel der Beschäftigten mit Homeoffice häufiger zu Hause als am Arbeitsplatz (31 Prozent; 2022: 32 Prozent, 2021: 31 Prozent).
Nutzung von Homeoffice hängt von verschiedenen Faktoren ab
Nicht alle abhängig Beschäftigten nutzten Homeoffice im Jahr 2023 gleichermaßen. Differenziert nach demografischen Merkmalen zeigen sich eher geringe Unterschiede: So arbeiteten Frauen (21 Prozent) etwas häufiger im Homeoffice als Männer (19 Prozent). In der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen war die Erwerbsarbeit zu Hause mit gut 22 Prozent am weitesten verbreitet; im Vergleich hierzu lag der Anteil beispielsweise bei den 15- bis 34-Jährigen bei knapp 18 Prozent.
Auswertungen nach Merkmalen, die in einem engen Zusammenhang mit der ausgeübten Tätigkeit stehen, zeigen jedoch größere Unterschiede bei der Nutzung von Homeoffice:
- Von den abhängig Beschäftigten nutzten insbesondere Beamtinnen und Beamte die Möglichkeit des Homeoffice (42 Prozent). Von den Angestellten übte ein Fünftel zumindest teilweise den Beruf in den eigenen vier Wänden aus (20 Prozent).
- Mit dem Einkommen steigt auch der Homeoffice-Anteil. Nicht einmal jeder Zehnte der abhängig Beschäftigten mit einem persönlichen monatlichen Nettoeinkommen von 1.000 bis unter 2.000 Euro war im Homeoffice tätig, gegenüber 48 Prozent der abhängig Beschäftigten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.
- Darüber hinaus spielt auch die Größe des Betriebs eine Rolle. Während in kleinen Betrieben (bis zu 49 Beschäftigte) zwölf Prozent der abhängig Beschäftigten von zu Hause arbeiteten, waren es in mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) 20 Prozent und in großen Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten 29 Prozent.
- Auch in Abhängigkeit der Branche variiert die Nutzung von Homeoffice. So gibt es Branchen – wie beispielsweise das Baugewerbe, Gastgewerbe oder das Gesundheits- und Sozialwesen – in denen sehr viele Tätigkeiten nicht von zu Hause aus erledigt werden können. Im Gegensatz hierzu ist im Bereich „Information und Kommunikation“ das Arbeiten von zu Hause sehr gut möglich. Dementsprechend war für diese Branche der mit Abstand höchste Homeoffice-Anteil zu verzeichnen (73 Prozent).
Methodische Hinweise
Die Daten basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 sowie den Endergebnissen des Mikrozensus 2021 und 2022 (jeweils Unterstichprobe Labour Force Survey). Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.
Der Anteil der abhängig Beschäftigten, die von zu Hause arbeiteten, umfasst jeweils die abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende), die angaben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause gearbeitet zu haben.
Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)