Im Jahr 2023 pendelten allein 93.376 Personen in die Landeshauptstadt Mainz. Der größte Pendlerstrom kommt über die Landesgrenze aus Wiesbaden (11.864 Personen). Da sogar noch mehr Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer von Mainz nach Wiesbaden pendeln (12.511), gehört die Pendelachse Mainz-Wiesbaden zu den stärksten Pendelachsen im gesamten Bundesgebiet.
Die drei größten Städte des Landes – Mainz, Ludwigshafen und Koblenz – vereinen gut ein Fünftel aller Einpendelnden auf sich. Lediglich 33 der 170 Verwaltungseinheiten in Rheinland-Pfalz verzeichneten 2023 mehr Ein- als Auspendelnde, darunter 27 Städte. Die höchsten Einpendelüberschüsse hatten die kreisfreien Städte Koblenz (44.308), Ludwigshafen (37.308) und Mainz (37.003). Der größte Auspendelüberschuss zeigte sich in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz (13.057).
Die Einpendelquote ist der Anteil der Einpendelnden an allen Personen, die in der Verwaltungseinheit arbeiten. Die höchste Einpendelquote hatte 2023 die Stadt Wörth am Rhein (83 Prozent), gefolgt von der Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich (79 Prozent). Die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland (29 Prozent) und Traben-Trarbach (33 Prozent) wiesen die niedrigsten Einpendelquoten auf. Die höchsten Auspendelquoten verzeichneten die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land und Bad Kreuznach (jeweils 85 Prozent); die niedrigsten Auspendelquoten gab es in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern (35 Prozent) und sowie in Idar-Oberstein und Trier (jeweils 39 Prozent). Die Auspendelquote ist der Anteil der Auspendelnden an allen arbeitenden Personen, die in der Verwaltungseinheit wohnen.
Insgesamt 2023 pendelten 39.676 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ins Ausland, davon 39.300 nach Luxemburg. Der größte Pendelndenstrom kam dabei aus Trier (8.920 Pendelnde). Im Vergleich zu 2022 nahm die Zahl der Auspendelnden ins Ausland um 570 Personen bzw. 1,5 Prozent zu. Gleichzeitig hatten 8.031 Personen mit ausländischem Wohnsitz ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Der größte Strom an Einpendlerinnen und Einpendlern mit einem Wohnsitz im Ausland geht von Frankreich nach Wörth am Rhein (1.011 Personen).
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Länder, die Ergebnisse zu den Pendelnden für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt. Für Rheinland-Pfalz sowie für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen werden aufgrund der kleinteiligen Gebietsstruktur Ergebnisse für Gemeindeverbände nachgewiesen. Die Pendlerrechnung basiert auf Auswertungen von Angaben zum Wohn- und Arbeitsort und stellt daher erwerbsbedingte „potenzielle“ Mobilitätsströme dar. Aus den Ergebnissen können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob und wenn ja wie häufig die Personen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort pendeln bzw. wie oft sie im Homeoffice arbeiten. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 gaben 79 Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz an, in den vier Wochen vor der Befragung ihre Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben. Bundesweit waren es 76,4 Prozent.
Die Daten stammen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit und der Personalstandstatistik des Bundes und der Länder zum Stichtag 30. Juni 2023 sowie aus dem Mikrozensus bzw. der Arbeitskräfteerhebung (Jahresdurchschnittsergebnisse). Neben Auspendelnden nach Luxemburg sind erstmalig auch Personen berücksichtigt, die nach Liechtenstein und in die Schweiz auspendeln; Auspendler ins übrige Ausland werden nicht erfasst. Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2023 wurden die Ergebnisse der Jahre 2021 und 2022 überarbeitet.
Die Ergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Ziele und Methodik nicht direkt mit den Ergebnissen zu den Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung der Länder sowie aus dem Mikrozensus vergleichbar.
Der Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) der Statistischen Ämter der Länder stellt die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Daneben stehen alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung (Link). Weitere Informationen zur Methodik enthält der Qualitätsbericht.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)