Von 2014 bis 2019 – mit weiter zurückliegenden Jahren sind die Ergebnisse wegen einer Methodikänderung nur eingeschränkt vergleichbar – wuchs die Erwerbstätigenzahl in der Gesundheitswirtschaft um zwölf Prozent. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz erhöhte sich in diesem Zeitraum um 4,2 Prozent. Im Länderdurchschnitt stieg die Erwerbstätigkeit in der Gesundheitswirtschaft von 2014 bis 2019 um 13 Prozent, während sie in der Gesamtwirtschaft deutschlandweit um 5,9 Prozent zulegte.
Die Gesundheitswirtschaft hat einen erheblichen Anteil an der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsleistung. In jeweiligen Preisen erzielte dieser Wirtschaftsbereich 2019 eine Bruttowertschöpfung von 13,1 Milliarden Euro; das sind zehn Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung, die im Land erstellt wird. Im Vergleich zum Vorjahr ist die preisbereinigte Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft 2019 kräftig gesunken (minus 7,9 Prozent). Dieser Rückgang ist maßgeblich auf einen statistischen Basiseffekt in der Pharmaindustrie zurückzuführen, deren Umsätze 2018 ein außergewöhnlich hohes Niveau erreichten und 2019 wieder stark schrumpften.
Der Sondereffekt in der Pharmabranche wirkte sich auch auf die Produktivitätsentwicklung aus. Jede in der Gesundheitswirtschaft erwerbstätige Person erwirtschaftete 2019 im Durchschnitt knapp 47.000 Euro. Damit lag die Produktivität um rund 6.300 Euro unter dem Durchschnitt aller Bundesländer; im Ländervergleich belegte Rheinland-Pfalz den viertletzten Platz.
Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in der Gesundheitswirtschaft für alle Bundesländer erstellt. Die Ergebnisse sind konsistent zu den amtlichen Gesamtrechnungsergebnissen der Arbeitskreise Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) und Erwerbstätigenrechnung (AK ETR). Dies ermöglicht den Vergleich mit der Gesamtwirtschaft bzw. mit anderen Wirtschaftsbereichen der Bundesländer.
Als Gesundheitswirtschaft wird die wirtschaftszweigbezogene Abgrenzung der AG GGRdL nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) verstanden. Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind der Internetseite der Arbeitsgruppe www.ggrdl.de zu entnehmen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)