Das gesamte rheinland-pfälzische Bruttoinlandsprodukt, welches 2012 nominal 118,9 Milliarden Euro erreichte, wurde zu 61 Prozent in den Landkreisen und zu 39 Prozent in den kreisfreien Städten erwirtschaftet. Die wirtschaftsstärksten kreisfreien Städte waren Ludwigshafen, Mainz und Koblenz; dort wurden zusammen rund 23 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes erwirtschaftet. Stärkste Landkreise waren der Westerwaldkreis, Mainz-Bingen, Mayen-Koblenz und Neuwied, auf die zusammen rund 19 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes entfiel.
Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen ist 2012 im Landesdurchschnitt um 1,9 Prozent gestiegen. In den kreisfreien Städten lag der Pro-Kopf-Wert mit 64.959 Euro deutlich über dem Wert in den Landkreisen (60.029 Euro). Der Durchschnitt der Städte wurde wie in den Vorjahren maßgeblich von Ludwigshafen beeinflusst; dort lag die Wirtschaftsleistung je Erwerbstätigen mit 99.377 Euro knapp 61 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Den höchsten Pro-Kopf-Wert unter den Landkreisen hatte Mainz-Bingen mit 78.421 Euro.
Der Anteil des produzierenden Gewerbes an der gesamten Bruttowertschöpfung lag 2012 im Landesdurchschnitt bei 36 Prozent. Besonders gewichtig ist dieser Sektor in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen (71 Prozent) sowie im Landkreis Germersheim (57 Prozent). Der Dienstleistungsbereich hat 2012 in allen anderen Regionen mindestens die Hälfte zur gesamten Wertschöpfung beigetragen. In den Städten Mainz, Koblenz und Neustadt an der Weinstraße lag der Anteil des tertiären Sektors sogar bei über 80 Prozent.
Die langfristige Betrachtung zeigt, dass sich die Landkreise und die kreisfreien Städte zwischen 1992 und 2012 unterschiedlich entwickelt haben. Mit plus 66 Prozent verlief die Entwicklung in den Landkreisen deutlich günstiger als in den kreisfreien Städten mit plus 39 Prozent. Dadurch ist der Anteil der Wertschöpfung der Landkreise am Landesergebnis um 4,3 Prozentpunkte gestiegen. Die Landkreise Mainz-Bingen (plus 130 Prozent), Alzey-Worms (plus 101 Prozent) und Trier-Saarburg (plus 89 Prozent) haben am stärksten zugelegt. Unter den kreisfreien Städte waren es Landau in der Pfalz mit plus 68 Prozent sowie Zweibrücken mit plus 60 Prozent. Bei der Betrachtung von nominalen Veränderungsraten ist aber zu beachten, dass hier auch Preissteigerungen enthalten sind.
Das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen umfasst den Wert aller in einem abgegrenzten Wirtschaftsgebiet produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der bei der Produktion verbrauchten Güter. Es ist Ausdruck der in einer bestimmten Region erbrachten wirtschaftlichen Leistung in einer Periode. Es entspricht der Summe der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen der Wirtschaftsbereiche zuzüglich des Saldos aus Gütersteuern und Gütersubventionen.
Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2013.
Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2012 wurden turnusgemäß die Ergebnisse der Jahre 2009 bis 2011 überarbeitet. Außerdem liegen nun revidierte Berechnungsergebnisse für das Bruttoinlandsprodukt in den kreisfreien Städten und Landkreisen ab 1992 auf der Grundlage der Wirtschaftszweigklassifikation 2008 (WZ 2008) vor. Im Rahmen der Revision 2011 erfolgt die Umstellung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einschließlich des Bruttoinlandsprodukts auf die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige. Die WZ 2008 weist erhebliche strukturelle Änderungen gegenüber der WZ 2003 auf.
Ergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 1 des Arbeitskreises VGR der Länder. Die Veröffentlichung steht <link den dokuments download eines file:1561>hier kostenfrei zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter www.vgrdl.de.
Autor: Jochen Küpper (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)