Die negative Wirtschaftsentwicklung in Rheinland-Pfalz im zweiten Quartal 2019 ist auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen. Die Bruttowertschöpfung in diesem Bereich reduzierte sich gegenüber dem Vorquartal deutlich (minus 2,5 Prozent). Die Wirtschaftsleistung des Baugewerbes wuchs mit plus 1,4 Prozent weiter kräftig. In den Dienstleistungsbereichen nahm die Wertschöpfung nur noch leicht um 0,2 Prozent zu.
Wie ein Blick auf die kalender- und saisonbereinigten Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe zeigt, dürfte die Entwicklung in diesem Wirtschaftsbereich weiterhin durch Sondereffekte in der Konsumgüterindustrie beeinflusst sein, die zu einem starken Erlösrückgang in der Konsumgüterherstellung führten. Auch in der Vorleistungsgüterindustrie nahmen die kalender- und saisonbereinigten nominalen Umsätze im zweiten Quartal 2019 deutlich ab; in der Investitionsgüterindustrie verringerten sie sich leicht.
Die positive Wertschöpfungsentwicklung im Baugewerbe ist auf das Bauhauptgewerbe zurückzuführen. Die bereinigten Umsätze legten nach einem schwachen ersten Quartal im zweiten Quartal wieder zu. Im Ausbaugewerbe waren die Erlöse dagegen im zweiten Quartal 2019 rückläufig.
In der Mehrzahl der Dienstleistungsbereiche stiegen die bereinigten Erlöse. Innerhalb des Handels verzeichnete der Großhandel den größten Zuwachs. Die Bereiche „Information und Kommunikation“ sowie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleister entwickelten sich ebenfalls günstig. Leichte Umsatzrückgänge mussten das Gastgewerbe und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleister hinnehmen.
Siehe auch " <link https: _blank external-link-new-window>Konjunktur aktuell, 2. Quartal 2019"
Jahresergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet. Die Quartalsergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Rheinland-Pfalz beruhen auf einer ökonometrischen Schätzung, bei der die vom Arbeitskreis ermittelten Jahresergebnisse mithilfe von quartalsweise vorliegenden Indikatoren aus den Unternehmensstatistiken (z. B. Umsätze und Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen) auf die Quartale verteilt werden. Weitere Informationen zur Methodik stehen in einem Aufsatz in den Statistischen Monatsheften im <link file:52426 _blank download>Juni 2019 zur Verfügung.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)
