In jeweiligen Preisen erhöhte sich die Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz um 1,3 Prozent (Deutschland: plus 2,4 Prozent; alte Länder ohne Berlin: plus 2,3 Prozent). Diese Angaben basieren auf einer ersten, vorläufigen Berechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.
Rückläufige Umsätze in der Industrie
Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Halbjahr 2019 ist vor allem auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen, auf das gut ein Viertel der gesamten Wertschöpfung entfällt. Der Umsatz der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe mit 50 und mehr Beschäftigten nahm in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2018 um 6,3 Prozent ab (Deutschland: minus 0,3 Prozent). Zu diesem Minus trugen in Rheinland-Pfalz sowohl das Inlandsgeschäft als auch das Auslandsgeschäft bei. Die Inlandsumsätze gingen um 4,5 Prozent zurück (Deutschland: minus 1,1 Prozent). Die Auslandsumsätze sanken um 7,7 Prozent (Deutschland: plus 0,4 Prozent).
Von den drei umsatzstärksten Branchen in Rheinland-Pfalz verbuchte lediglich der Fahrzeugbau Zuwächse gegenüber dem ersten Halbjahr 2018. Das Umsatzwachstum im Fahrzeugbau lag mit plus 11 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Insbesondere die Auslandsumsätze stiegen kräftig. In der Chemischen Industrie, der größten Branche in Rheinland-Pfalz, und im Maschinenbau nahmen die Erlöse dagegen um 3,6 bzw. 6,7 Prozent ab. Den größten Umsatzrückgang verzeichnete die Pharmazeutische Industrie mit minus 61 Prozent aufgrund eines Sondereffekts.
Das Baugewerbe entwickelte sich im ersten Halbjahr positiv. Im Bauhauptgewerbe stiegen die Umsätze in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten um 13 Prozent (Deutschland: plus 12 Prozent). Dazu trugen sowohl der Hochbau als auch der Tiefbau bei. Im Bereich des Hochbaus kamen Wachstumsimpulse vor allem aus dem gewerblichen Bereich. Im Tiefbau erzielte der sonstige öffentliche Tiefbau (ohne Straßenbau) den größten Umsatzzuwachs. Im Ausbaugewerbe nahmen die Erlöse gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 um 7,2 Prozent zu, während sie in Deutschland um 9,1 Prozent stiegen. Das Baugewerbe trägt rund fünf Prozent zur rheinland-pfälzischen Wertschöpfung bei. Dienstleistungsbereiche legten zu
Auch der Dienstleistungssektor , der knapp zwei Drittel der gesamten Bruttowertschöpfung ausmacht, verzeichnete im ersten Halbjahr 2019 ein Wachstum. Dazu trugen fast alle Bereiche bei. Im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlich entwickelte sich der Handel. Im rheinland-pfälzischen Großhandel legten die Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 preisbereinigt um 5,1 Prozent zu (Deutschland: plus 1,5 Prozent). Der Kfz-Handel steigerte seinen Umsatz um 2,7 Prozent (Deutschland: plus 2,1 Prozent). Im Einzelhandel fiel die Zunahme dagegen mit plus 1,2 Prozent geringer aus als im Bundesdurchschnitt (Deutschland: plus 2,5 Prozent).
Die Ergebnisse basieren auf der Halbjahresrechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, die sich auf Basisstatistiken des Berichtszeitraumes Januar bis Juni stützt. Für einzelne Dienstleistungsbranchen liegen für die Halbjahresrechnung noch keine länderspezifischen Ergebnisse vor. In diesen Wirtschaftsbereichen werden einheitlich für alle Länder die Entwicklungen in den nationalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) unterstellt. Mit den Veränderungsraten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2019 gibt der Arbeitskreis turnusgemäß seine erste Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern bekannt.
Weitere Informationen finden Sie unter <link https: external-link-new-window>www.vgrdl.de
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)
Land | Bruttoinlandsprodukt1) | |
---|---|---|
in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | |
Veränderung gegenüber dem 1. Halbjahr 2018 in % | ||
Baden-Württemberg | 1,7 | 0,0 |
Bayern | 2,8 | 0,9 |
Berlin | 3,9 | 1,9 |
Brandenburg | 2,7 | 0,2 |
Bremen | 1,7 | - 0,4 |
Hamburg | 3,4 | 1,6 |
Hessen | 2,4 | 0,7 |
Mecklenburg-Vorpommern | 4,3 | 1,5 |
Niedersachsen | 2,7 | 0,4 |
Nordrhein-Westfalen | 2,0 | 0,1 |
Rheinland-Pfalz | 1,3 | - 0,9 |
Saarland | 1,4 | - 0,4 |
Sachsen | 2,3 | 0,0 |
Sachsen-Anhalt | 3,3 | 0,6 |
Schleswig-Holstein | 3,2 | 0,9 |
Thüringen | 2,9 | 0,6 |
Deutschland | 2,4 | 0,4 |
Nachrichtlich: | ||
alte Bundesländer (ohne Berlin) | 2,3 | 0,4 |
neue Bundesländer (ohne Berlin) | 2,9 | 0,4 |
1) Das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen umfasst den Wert aller in einem abgegrenzten Wirtschaftsgebiet produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der bei der Produktion verbrauchten Güter. Es ist Ausdruck der in einer bestimmten Region erbrachten wirtschaftlichen Leistung in einer Periode. |