Wachstumsimpulse aus der Industrie
Aus dem verarbeitenden Gewerbe , auf das rund 26 Prozent der gesamten Wertschöpfung entfällt, kamen wieder Wachstumsimpulse. Im ersten Halbjahr 2014 stieg der Umsatz der Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2013 um 1,6 Prozent (Deutschland: plus 2,2 Prozent). Zurückzuführen ist die Nachfragesteigerung überwiegend auf das Inlandsgeschäft. Während die Inlandserlöse um 2,9 Prozent zunahmen (Deutschland: plus 1,2 Prozent), war für die Auslandsumsätze nur eine geringe Zunahme um 0,5 Prozent (Deutschland: plus 3,2 Prozent) zu verzeichnen.
Einige der umsatzstärksten Branchen in Rheinland-Pfalz konnten deutliche Zuwächse verbuchen. Die größte Branche im Land, die chemische Industrie, erzielte ein Plus von drei Prozent, wobei der Auslandsumsatz stärker zunahm (plus 3,7 Prozent) als der Absatz im Inland (plus 1,2 Prozent). Auch der Maschinenbau (plus 4,4 Prozent), die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (plus 2,6 Prozent), von Nahrungs- und Futtermitteln (plus 4,8 Prozent) und von Metallerzeugnissen (plus 4,1 Prozent) registrierten deutliche Zuwächse. Dagegen hatten die Hersteller von Kraftwagen mit minus 3,1 Prozent einen kräftigen Umsatzrückgang zu verbuchen, da sowohl der Inlands- als auch der Auslandsabsatz zurückgingen (minus 3,4 Prozent bzw. minus 3 Prozent). Aber auch die pharmazeutische Industrie (minus 3,5 Prozent) und die Metallerzeugung und -bearbeitung (minus 6,3 Prozent) mussten deutliche Einbußen hinnehmen.
Die Umsätze im Baugewerbe sind im ersten Halbjahr ebenfalls gestiegen, jedoch weniger kräftig als im Bundesdurchschnitt. Im Bauhauptgewerbe war mit plus 12,6 Prozent ein kräftiger Anstieg bei den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten zu verzeichnen (Deutschland: ebenfalls plus 12,6 Prozent). Dagegen war die Umsatzsteigerung im Ausbaugewerbe mit plus 1,9 Prozent vergleichsweise gering; sie lag zudem deutlich unter dem bundesweiten Anstieg von 7,5 Prozent. Das Baugewerbe trägt gut fünf Prozent zur rheinland-pfälzischen Wertschöpfung bei. Dienstleistungsbereiche konnten ebenfalls zulegen
Aus dem Dienstleistungssektor , der insgesamt knapp 64 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung ausmacht, haben im ersten Halbjahr sowohl der Handel als auch die Unternehmensdienstleister zum Wachstum der Wirtschaftsleistung beigetragen. Der Kfz-Handel konnte beim Umsatz deutlich zulegen (plus 3,1 Prozent; Deutschland: plus 3,7 Prozent), und der rheinland-pfälzische Einzelhandel steigerte seinen Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 1,8 Prozent (Deutschland: plus 2 Prozent). Im Großhandel war ein vergleichsweise geringer Anstieg um 0,6 Prozent zu verzeichnen (Deutschland: plus 0,2 Prozent). Dagegen kamen von den öffentlichen und sonstigen Dienstleistern kaum Wachstumsimpulse, wozu auch die Sparmaßnahmen der öffentlichen Haushalte beigetragen haben. So sind z. B. die Personalausgaben der öffentlichen Haushalte in Rheinland-Pfalz weniger stark gestiegen als im Bundesdurchschnitt.
Die Ergebnisse basieren auf der Halbjahresrechnung des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«, die sich auf Basisstatistiken des Berichtszeitraumes Januar bis Juni stützt. Für einzelne Dienstleistungsbranchen liegen für die Halbjahresrechnung noch keine länderspezifischen Ergebnisse vor. In diesen Wirtschaftsbereichen werden einheitlich für alle Länder die Entwicklungen in den nationalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) unterstellt. Mit den Veränderungsraten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2014 gibt der Arbeitskreis turnusgemäß seine erste Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern bekannt.
<link browserfenster ge gleichen im internal-link wird>Kurzinformation des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« zur Revision 2014 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.
Weitere Informationen finden Sie unter <link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.vgrdl.de
Autor: Werner Kertels (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)