In jeweiligen Preisen stieg die Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz um 5,1 Prozent (Deutschland: plus 3,7 Prozent; alte Länder ohne Berlin: ebenfalls plus 3,7 Prozent). Diese Angaben basieren auf einer vorläufigen Berechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.
Starke Wachstumsimpulse aus der Industrie Kräftige Wachstumsimpulse kamen im ersten Halbjahr 2018 vor allem aus dem Verarbeitenden Gewerbe, auf das gut ein Viertel der gesamten Wertschöpfung entfällt. Der Umsatz der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe mit 50 und mehr Beschäftigten stieg in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2017 um 7,4 Prozent (Deutschland: plus 3,7 Prozent). Dieser Zuwachs ist sowohl auf die Entwicklung des Inlandsgeschäfts als auch des Auslandsgeschäfts zurückzuführen. Die Inlandsumsätze legten in Rheinland-Pfalz um 4,4 Prozent zu (Deutschland: plus 3,1 Prozent). Die Auslandsumsätze erhöhten sich um 9,8 Prozent (Deutschland: plus 4,3 Prozent).
Von den drei umsatzstärksten Branchen in Rheinland-Pfalz verbuchte der Maschinenbau die größten Zuwächse gegenüber dem ersten Halbjahr 2017. Das Umsatzwachstum im Maschinenbau lag mit plus 8,7 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsumsätze stiegen kräftig. In den beiden größten Branchen, der Chemischen Industrie und dem Fahrzeugbau, nahmen die Erlöse dagegen nur um 1,4 bzw. 1,3 Prozent zu. Die mit Abstand höchste Umsatzsteigerung verzeichnete die Pharmazeutische Industrie mit plus 87 Prozent aufgrund hoher Auslandsnachfrage bei einzelnen Produkten.
Das Baugewerbe entwickelte sich im ersten Halbjahr schwächer als im Bundesdurchschnitt. Im Bauhauptgewerbe stiegen die Umsätze in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten um 5,9 Prozent (Deutschland: plus 8 Prozent). Dazu trugen sowohl der Hochbau als auch der Tiefbau bei. Im Bereich des Hochbaus kamen Wachstumsimpulse vor allem aus dem öffentlichen Bereich. Im Tiefbau erzielte der gewerbliche und industrielle Tiefbau den größten Umsatzzuwachs; der sonstige öffentliche Tiefbau verzeichnete dagegen einen Rückgang. Im Ausbaugewerbe nahmen die Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 sogar um 4,7 Prozent ab, während sie in Deutschland um 2,4 Prozent stiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ab dem Berichtsjahr 2018 die Berichtskreisuntergrenze von 20 auf 23 Beschäftigte angehoben wurde. Das Baugewerbe trägt rund fünf Prozent zur rheinland-pfälzischen Wertschöpfung bei. Dienstleistungsbereiche legten zu Auch der Dienstleistungssektor, der knapp zwei Drittel der gesamten Bruttowertschöpfung ausmacht, verzeichnete im ersten Halbjahr 2018 ein Wachstum. Dazu trugen fast alle Bereiche bei. Im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlich entwickelte sich der Handel. Im rheinland-pfälzischen Großhandel legten die Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 preisbereinigt um 4,2 Prozent zu (Deutschland: plus 1,6 Prozent). Der Kfz-Handel steigerte seinen Umsatz um 2,5 Prozent (Deutschland: plus 2,4 Prozent). Im Einzelhandel blieben die Erlöse dagegen fast unverändert (plus 0,2 Prozent; Deutschland: plus 1,4 Prozent).
Die Ergebnisse basieren auf der Halbjahresrechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, die sich auf Basisstatistiken des Berichtszeitraumes Januar bis Juni stützt. Für einzelne Dienstleistungsbranchen liegen für die Halbjahresrechnung noch keine länderspezifischen Ergebnisse vor. In diesen Wirtschaftsbereichen werden einheitlich für alle Länder die Entwicklungen in den nationalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) unterstellt. Mit den Veränderungsraten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2018 gibt der Arbeitskreis turnusgemäß seine erste Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern bekannt.
Weitere Informationen finden Sie unter <link http:>www.vgrdl.de
Autorin: Dr. Annette Illy (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)
Land | Bruttoinlandsprodukt1) | |
---|---|---|
in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | |
Veränderung gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 in % | ||
Baden-Württemberg | 3,4 | 1,6 |
Bayern | 4,6 | 2,8 |
Berlin | 4,5 | 2,3 |
Brandenburg | 4,4 | 2,3 |
Bremen | 3,9 | 1,8 |
Hamburg | 3,6 | 1,8 |
Hessen | 3,1 | 1,4 |
Mecklenburg-Vorpommern | 2,7 | 1,0 |
Niedersachsen | 2,8 | 1,3 |
Nordrhein-Westfalen | 3,5 | 1,5 |
Rheinland-Pfalz | 5,1 | 3,3 |
Saarland | 2,6 | 0,7 |
Sachsen | 4,1 | 2,1 |
Sachsen-Anhalt | 2,9 | 1,0 |
Schleswig-Holstein | 3,1 | 1,3 |
Thüringen | 3,5 | 1,5 |
Deutschland | 3,7 | 1,9 |
Nachrichtlich: | ||
alte Bundesländer (ohne Berlin) | 3,7 | 1,9 |
neue Bundesländer (ohne Berlin) | 3,7 | 1,7 |
1) Das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen umfasst den Wert aller in einem abgegrenzten Wirtschaftsgebiet produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der bei der Produktion verbrauchten Güter. Es ist Ausdruck der in einer bestimmten Region erbrachten wirtschaftlichen Leistung in einer Periode. |