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Mehr als 6.500 Fälle von Alkoholvergiftung stationär behandelt

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 6.589 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer wegen eines akuten Alkoholrauschs stationär in Krankenhäusern behandelt. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes 538 Personen bzw. 7,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Fast 70 Prozent der behandelten Personen waren männlich (4.575 Patienten), aber auch rund 2.000 Mädchen und Frauen landeten aufgrund übermäßigen Konsums von Alkohol im Krankenhaus.

Gut ein Fünftel der stationär behandelten Alkoholpatientinnen und -patienten waren Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (1.375 Behandlungsfälle bzw. 21 Prozent), der Großteil von ihnen war zwischen 15 und 19 Jahre alt (1.233 Behandlungsfälle). Bezogen auf 1.000 Gleichaltrige mussten sich 4,7 weibliche und 6,7 männliche 15- bis 19-Jährige wegen exzessiven Alkoholkonsums einem stationären Krankenhausaufenthalt unterziehen, bei den unter 15-Jährigen waren es 1,1 Mädchen bzw. 0,8 Jungen. Verglichen mit dem Vorjahr ist bei den Kindern und Jugendlichen lediglich für die Gruppe der männlichen 15- bis 19-Jährigen ein Rückgang der Behandlungsquote zu verzeichnen (minus 1,3 Fälle je 1.000 Einwohner dieser Altersgruppe). Zunahmen gab es dagegen bei den Jungen unter 15 Jahren (plus 0,3 Fälle je 1.000) und den weiblichen 15- bis 19-Jährigen (plus 0,2 Fälle je 1.000).

Regional betrachtet ergeben sich große Unterschiede beim Alkoholmissbrauch. Für die jungen Menschen im Alter von 15 bis 19 Jahren zeigt sich eine besondere Gefährdung für die Einwohnerinnen und Einwohner der kreisfreien Stadt Pirmasens mit 15,7 Betroffenen je 1.000 Gleichaltriger. Mit großem Abstand folgen die Landkreise Südwestpfalz (9,6) und Birkenfeld (9,5). Die relativ geringste Zahl an stationär behandelten Alkoholpatientinnen und -patienten errechnet sich für die 15- bis 19-Jährigen der kreisfreien Stadt Trier (3,4). Landesweit betrug die Behandlungsquote aufgrund akuter Alkoholintoxikation in der Altersgruppe 15 bis 19 Jahre 5,7 Behandlungsfälle je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Daten über stationär versorgte Patientinnen und Patienten erhält das Statistische Landesamt einmal jährlich von den Krankenhäusern. Die Angaben stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik und beziehen sich auf Personen, die bundesweit in einem Krankenhaus vollstationär behandelt wurden und ihren Wohnort in Rheinland-Pfalz haben. Behandelte Personen, die wiederholt stationär aufgenommen wurden, werden in der Statistik mehrfach gezählt.

Die Diagnosen werden nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) gestellt. Jeder Krankenhausfall geht nur mit einer Diagnose, der Hauptdiagnose, in die Statistik ein. Die Diagnosen werden in einer Differenzierung nach einer dreistelligen Systematik statistisch nachgewiesen. Den hier kommentierten Fällen liegt die Diagnose F10.0 – Akute Intoxikation (akuter Rausch) durch Alkoholkonsum - zugrunde.

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Soziale Leistungen, Gesundheit, Rechtspflege)

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