Im Jahr 2023 lebten 3.065 US-Amerikanerinnen und 5.155 US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz, vor allem im Landkreis Kaiserslautern (1.185 Personen), in dem auch die „Ramstein Air Base“ liegt – die größte militärische Einrichtung der USA im Ausland. Mit Abstand folgen die kreisfreien Städte Kaiserslautern (910) sowie Mainz (550). Im Vergleich zu 2019 ist die Anzahl der US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz um 1,9 Prozent zurückgegangen, während sie im Zehnjahresvergleich eine Zunahme von 6,3 Prozent verzeichnet.
Die US-Community in Rheinland-Pfalz umfasst insgesamt etwa 50.000 Menschen. Dazu gehören Soldatinnen und Soldaten, US-Zivilangestellte, Familienangehörige, Angehörige von US-Firmen, die zeitweise hier arbeiten und ehemalige Kräfte der US-Streitkräfte, die in RLP geblieben sind.
Bildung: US-Staatsangehörige an Schulen und Hochschulen in Rheinland-Pfalz
Im Schuljahr 2023/24 besuchten 615 US-Staatsangehörige eine allgemeinbildende Schule in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus absolvierten 35 US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner eine duale Ausbildung und besuchten parallel eine Berufsschule im Land. Neun Lehrkräfte mit US-Pass unterrichteten an rheinland-pfälzischen Bildungseinrichtungen. Im Wintersemester 2023/24 waren ferner 168 Studierende mit US-Staatsangehörigkeit an einer rheinland-pfälzischen Hochschule immatrikuliert – die meisten darunter im Fach Betriebswirtschaftslehre.
Tourismus: US-Gäste entdecken Rheinland-Pfalz
Auch der Tourismus spiegelt die enge Verbindung zwischen den USA und Rheinland-Pfalz wider. Im vergangenen Jahr zählten die rheinland-pfälzischen Tourismusbetriebe 368.279 Übernachtungen von 140.814 US-amerikanischen Gästen (plus 8,2 bzw. 10,7 Prozent gegenüber 2022). Besonders gern schliefen amerikanische Gäste in Hotels, auf die 78,5 Prozent der Übernachtungen entfielen.
Als beliebteste Tourismusregion unter US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern erwies sich die Pfalz, die allein 34 Prozent aller US-amerikanischen Gästeaufenthalte verbuchte. Knapp dahinter landete Rheinhessen mit einem Anteil von 29 Prozent.
Wirtschaft: Starke Handelsbeziehungen zwischen den USA und Rheinland-Pfalz
Die USA gehören zu den wichtigsten Handelspartnern von Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2023 beliefen sich die Exporte in die Vereinigten Staaten auf 5,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die USA platzierten sich damit auf Rang zwei der wichtigsten Exportländer für Rheinland-Pfalz und trugen mit einem Anteil von 9,6 Prozent maßgeblich zum Gesamtexport bei. Besonders stark nachgefragt waren in den vergangenen zehn Jahren insbesondere pharmazeutische und chemische Erzeugnisse sowie Spezialmaschinen.
Auf der anderen Seite importierte Rheinland-Pfalz 2023 Waren im Wert von 3,1 Milliarden Euro aus den USA (minus 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die USA standen damit wertmäßig an fünfter Stelle unter den wichtigsten Importländern von Rheinland-Pfalz – mit einem Anteil von 6,6 Prozent an allen Importen. Die Importe aus den USA konzentrierten sich über den Zeitraum von 2014 bis 2023 hauptsächlich auf Luftfahrzeuge, chemische Erzeugnisse und Ölfrüchte wie Raps.
Methodische Hinweise
Die Daten zur Bevölkerung stammen aus dem Ausländerzentralregister (AZR), das jährlich, zuletzt mit Stand vom 31.12.2013, vom Statistischen Bundesamt ausgewertet wird. Für das AZR ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg (BAMF) als Registerbehörde zuständig; die technische Betreuung liegt beim Bundesverwaltungsamt (BVA) in Köln. Im Ausländerzentralregister sind alle Ausländer und Ausländerinnen registriert, die keinen deutschen Pass haben und sich nicht nur vorübergehend in Deutschland aufhalten. Die Meldung der Daten an das AZR erfolgt durch die jeweiligen Ausländerbehörden, die zumeist auf der Kreisebene angesiedelt sind. Die in Deutschland stationierten Mitglieder ausländischer Streitkräfte und deren Angehörige sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Die Schulstatistik wird jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erhoben. Die Daten zu den Studentinnen und Studenten stammen aus der Studierendenstatistik. Diese Daten werden von den Hochschulen für alle Studierenden an die statistischen Landesämter gemeldet. Beurlaubte, Studienkollegiatinnen und Studienkollegiaten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Deutschkurs sowie Gasthörerinnen und Gasthörer sind ausgenommen.
Die Ergebnisse zum Tourismus basieren auf der monatlichen Befragung aller Beherbergungsbetriebe mit zehn und mehr Fremdenbetten sowie den Betreibern von Camping- und Reisemobilstellplätzen mit zehn und mehr Stellplätzen.
Die Daten zum Außenhandel stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d.h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500.000 Euro bei der Versendung und 800.000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet. Es liegen keine regionalisierten Daten vor.
Autorin: Lisa Monreal (Referat Kommunikation)
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