| Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2012 gestiegen

Im Jahr 2012 ist das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Rheinland-Pfalz gestiegen. Mit insgesamt 86,4 Milliarden Euro lag der Wert nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems gut 1,5 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent über dem des Vorjahreswert. Im Landesdurchschnitt standen jedem Einwohner 21.608 Euro für Konsumzwecke oder zum Sparen zur Verfügung, im Jahr zuvor waren es 390 Euro weniger.

In den rheinland-pfälzischen Landkreisen lag das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner tendenziell höher als in den kreisfreien Städten. So verfügte jeder Einwohner der 24 Landkreise 2012 durchschnittlich über 22.135 Euro, in den zwölf kreisfreien Städten waren es 20.090 Euro. Unter den Landkreisen erreichte Mainz-Bingen mit 26.004 Euro das höchste Pro-Kopf-Einkommen, während im Landkreis Kusel je Einwohner durchschnittlich 19.531 Euro zur Verfügung standen. Bei den kreisfreien Städten reichte die Spannweite von 23.760 Euro in Neustadt an der Weinstraße bis 17.722 Euro in Ludwigshafen.

Seit dem Jahr 2000 stieg das Pro-Kopf-Einkommen in den Landkreisen mit plus 38 Prozent im Durchschnitt stärker an als in den kreisfreien Städten (plus 27 Prozent). Beeinflusst wird diese unterschiedliche Entwicklung nicht nur durch die Veränderung des verfügbaren Einkommens selbst (Landkreise: plus 35 Prozent, kreisfreie Städte: plus 30 Prozent), sondern auch durch die der Einwohnerzahl. So ist die Bevölkerung in der Gesamtheit der kreisfreien Städte im Zeitraum von 2000 bis 2012 gestiegen (plus 2,5 Prozent), insbesondere durch deutliche Bevölkerungszuwächse in den Universitätsstädten Mainz, Trier und Landau, während die Einwohnerzahl in der Summe der Landkreise zurückging (minus 1,9 Prozent).

Den stärksten Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens gegenüber dem Jahr 2000 erzielte unter den Städten Speyer mit 40 Prozent, gefolgt von Trier mit 35 Prozent. Dagegen nahm das Einkommen je Einwohner in Mainz nur um 22 Prozent zu. Ein Grund für diesen vergleichsweise schwachen Anstieg ist die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer im Jahr 2005. Vor allem Studenten wandelten damals ihren Nebenwohnsitz in einen Hauptwohnsitz um; dadurch stieg die Bevölkerungszahl der Landeshauptstadt deutlich an. Den höchsten Zuwachs beim Pro-Kopf-Einkommen unter den Landkreisen verzeichnete Bernkastel-Wittlich mit plus 53 Prozent, es folgen Cochem-Zell und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm mit jeweils plus 46 Prozent sowie Trier-Saarburg (plus 44 Prozent). Diese Kreise liegen - wie auch die Stadt Trier - im Einzugsbereich von Luxemburg. Da immer mehr Menschen aus den grenznahen Gebieten dorthin zur Arbeit pendeln, profitiert die Region von der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung des Großherzogtums.

Weitere Informationen: <link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.statistik.rlp.de und <link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.vgrdl.de

Ergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland (<link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>Excel-Datei)

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte umfasst sämtliche empfangenen Erwerbs- und Vermögenseinkommen einschließlich der empfangenen laufenden Übertragungen (wie Renten, Arbeitslosengeld usw.) und abzüglich der geleisteten laufenden Übertragungen (vor allem direkte Steuern und Sozialbeiträge). Es entspricht damit dem Einkommen, das den privaten Haushalten letztlich zufließt und das sie für Konsum- oder Sparzwecke verwenden können.

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes von August 2013. Die Berechnung für das Jahr 2012 erfolgte erstmalig, die Werte der Vorjahre 2008 bis 2011 wurden überarbeitet. Da die Regionalisierung eine Vielzahl an statistischen Basisinformationen erfordert, liegen die Kreisergebnisse erst mit einer Zeitverzögerung von knapp zwei Jahren vor.

Autoren: Werner Kertels und Jochen Küpper (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

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