Die privaten Haushalte und sonstigen Abnehmer bezogen 2022 fast 231 Millionen Kubikmeter aus dem öffentlichen Netz. Beinahe alle Einwohnerinnen und Einwohner im Land – 2022 waren es 4,1 Millionen – sind an das öffentliche Netz angeschlossen. Im Jahr 2022 entfielen gut vier Fünftel des Trinkwassers auf die Einwohnerinnen und Einwohner und das Kleingewerbe. Daraus leitet sich ein Wasserbedarf pro Kopf von 129 Liter am Tag ab. Das sind drei Liter mehr als 2019 und gut zehn Liter mehr als 2010. Es liegt nahe, dass der Klimawandel mit den wärmeren und niederschlagsärmeren Sommern der letzten Jahre diesen Mehrbedarf erklärt.
Gewinnungs- und Verbrauchsort des Wassers liegen oft auseinander. Von 189 Versorgern im Land unterhielten 2022 gut 83 Prozent bzw. 156 eigene Gewinnungsanlagen. Knapp 75 Prozent bzw. 141 Versorger bezogen Wasser von mindestens einem anderen Versorger und knapp 50 Prozent bzw. 93 Versorger gaben Wasser an andere Versorger ab. Die Resilienz der Trinkwasserversorgung kann gestärkt werden, indem sich die Versorger untereinander vernetzen.
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus der Erhebung der öffentlichen Wasserversorgung und der Erhebung über die Wassereigenversorgung und -entsorgung privater Haushalte. Die Erhebungen werden alle drei Jahre durchgeführt und stellen grundlegende Informationen zum Stand und zur Entwicklung der öffentlichen Trinkwasserversorgung für wasserwirtschaftliche Analysen und Planungen bereit. Die Erhebung zur öffentlichen Wasserversorgung richtet sich an Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts sowie Unternehmen und anderen Einrichtungen, die Anlagen für die öffentliche Wasserversorgung betreiben. Sie dient dem regelmäßigen Überblick über die Wasserversorgung und den Gewässerschutz.
Autorin: Tina Lortz-Schremb (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)
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