In den kommunalen Kläranlagen wurden 2022 insgesamt 474 Millionen Kubikmeter Abwasser behandelt, davon rund 221 Millionen Kubikmeter häusliches und gewerbliches Abwasser, 158 Millionen Kubikmeter von versiegelten Flächen eingeleitetes Niederschlagswasser und 96 Millionen Kubikmeter Fremdwasser, zum Beispiel durch Undichtigkeiten in die Kanalisation eindringendes Grundwasser. Das von Anlagen des Verarbeitenden Gewerbes gereinigte kommunale Abwasser ist in der Gesamtmenge nicht enthalten. Im Jahr 2022 reduzierten 408 von insgesamt 657 kommunalen Kläranlagen zusätzlich zu den abbaubaren organischen Stoffen sowohl Stickstoff (Denitrifikation) als auch Phosphor im Abwasser. Diese überwiegend größeren Kläranlagen behandelten gut 93 Prozent der Abwassermenge im Land.
Der Gewässerschutz wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten durch den Anschluss von ländlichen Gebieten an die öffentliche Kanalisation, den Bau zentraler Kläranlagen und deren Ausrichtung auf neue Anforderungen kontinuierlich verbessert.
Der Welttoilettentag soll darauf hinweisen, dass in weiten Teilen der Welt sanitäre Anlagen und eine umweltgerechte Abwasserentsorgung fehlen. Das hat gravierende Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Sanitär- und Toilettenanlagen für alle Menschen sind ein Nachhaltigkeitsziel (SDG 6) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.
Weitere Informationen
Unicef, Welttoilettentag, Wasser und Hygiene für ein besseres Leben: www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/welt-toiletten-tag/274976
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Agenda 2030, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, SDG 6 - Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-6
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus der Erhebung „Erhebung der öffentlichen Abwasserentsorgung“ und „Erhebung über die Wassereigenversorgung und -entsorgung privater Haushalte.
Autorinnen: Heike Kirchner und Tina Lortz-Schremb (Sachgebiet Umwelt, Energie)