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Gesundheitsausgaben betrugen 2022 rund 24,2 Milliarden Euro

Die Gesundheitsausgaben sind in Rheinland-Pfalz 2022 weiter gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems auf Basis aktueller Ergebnisse der Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder mitteilt, beliefen sich die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit 2022 auf 24,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Zunahme um 4,3 Prozent (Deutschland: plus 4,8 Prozent).

Seit Beginn der Zeitreihe 2008 wuchsen die Gesundheitsausgaben stetig. Treiber dieser Entwicklung dürften unter anderem die Folgen des demografischen Wandels, das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und die Auswirkungen des medizinisch-technischen Fortschritts sein. Besonders hoch waren die Ausgabensteigerungen in den durch die Coronapandemie geprägten Jahren 2020 und 2021. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren stiegen die Gesundheitsausgaben 2022 insgesamt schwächer, allerdings hatten Ausgaben zur Pandemiebekämpfung weiterhin einen spürbaren Einfluss auf das Ergebnis. Davon waren besonders die öffentlichen Haushalte betroffen: Ihre Gesundheitsausgaben erhöhten sich um 15 Prozent. Einem langfristigen Trend folgend nahmen auch die Gesundheitsausgaben der sozialen Pflegeversicherung kräftig zu (plus zwölf Prozent). Weniger als im Vorjahr gaben dagegen die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck aus (minus 6,4 Prozent). Die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte infolge der hohen Inflation könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass die Menschen weniger für den Erhalt und die Wiederherstellung ihrer Gesundheit ausgaben.

Die Gesundheitsausgaben pro Kopf sind in Rheinland-Pfalz etwas niedriger als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2022 betrugen die Ausgaben je Einwohnerin und Einwohner 5.853 Euro (Deutschland: 5.939 Euro).

Mehr als die Hälfte der Gesundheitsausgaben trägt die gesetzliche Krankenversicherung – in Rheinland-Pfalz waren es 2022 rund 52 Prozent. Auf jede Einwohnerin bzw. jeden Einwohner entfielen im Schnitt 3.070 Euro. Damit lagen der Ausgabenanteil sowie die Pro-Kopf-Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung unter dem Bundesdurchschnitt (53 Prozent; 3.167 Euro).

Den zweitgrößten Beitrag zu den Gesundheitsausgaben leisteten die Privathaushalte, die in Rheinland-Pfalz für zwölf Prozent der Ausgaben aufkamen (Deutschland: elf Prozent). Zu den Gesundheitsausgaben, die von den privaten Haushalten getragen werden, gehören z. B. Zuzahlungen zu Leistungen der Krankenversicherungen sowie Direktkäufe von gesundheitsbezogenen Waren und Dienstleistungen. Die rheinland-pfälzischen Privathaushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck gaben 2022 pro Kopf 683 Euro für die Gesundheit aus; bundesweit waren es 678 Euro.

An dritter Stelle folgt die soziale Pflegeversicherung mit einem Ausgabenanteil von elf Prozent (Bundesdurchschnitt: zwölf Prozent). Je Einwohnerin und Einwohner tätigte die soziale Pflegeversicherung im Schnitt Ausgaben in Höhe von 659 Euro (Deutschland: 688 Euro).

Methodische Hinweise

Die Ergebnisse werden von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) berechnet. Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind dem Statistikportal www.statistikportal.de/de/ggrdl zu entnehmen.

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Gesundheitsausgaben in Rheinland-Pfalz 2022*

Anteile in %

* nach Ausgabenträgern

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Gesundheitsausgaben in Rheinland-Pfalz 2012–2022*

in Milliarden Euro

* nach Ausgabenträgern

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Gesundheitsausgaben in Rheinland-Pfalz 2012 bis 2022 nach Ausgabenträgern

Ausgabenträger20122013201420152016201720182019202020212022
 Mill. Euro
Insgesamt15.221,3  15.739,9  16.376,2  17.124,9  17.767,2  18.601,2  19.402,3  20.459,1  21.594,0  23.202,1  24.190,3 
Öffentliche Haushalte616,3  624,4  666,2  703,6  753,7  718,4  697,7  753,1  1.378,9  1.790,9  2.060,0 
Gesetzliche Krankenversicherung8.222,1  8.626,6  9.104,7  9.492,2  9.895,8  10.232,7  10.638,6  11.178,8  11.529,0  12.230,7  12.686,2 
Soziale Pflegeversicherung1.021,3  1.079,2  1.145,3  1.270,1  1.349,3  1.724,8  1.856,3  1.985,3  2.221,5  2.436,6  2.724,4 
Gesetzliche Rentenversicherung209,7  216,9  224,9  226,1  234,0  241,1  251,9  258,5  244,1  257,8  273,8 
Gesetzliche Unfallversicherung244,1  249,3  260,2  267,8  278,1  285,5  295,5  313,9  307,6  309,1  320,5 
Private Krankenversicherung1.609,8  1.654,8  1.651,4  1.719,1  1.746,2  1.782,7  1.872,2  1.963,9  2.007,7  2.082,7  2.174,3 
Arbeitgeber739,0  775,7  806,6  846,8  876,8  918,7  972,2  1.025,1  1.051,0  1.077,5  1.128,4 
Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck2.559,0  2.513,2  2.517,0  2.599,0  2.633,2  2.697,2  2.817,9  2.980,6  2.854,1  3.016,9  2.822,6 
 Messzahl: 2015=100
Insgesamt88,9  91,9  95,6  100,0  103,8  108,6  113,3  119,5  126,1  135,5  141,3 
Öffentliche Haushalte87,6  88,7  94,7  100,0  107,1  102,1  99,2  107,0  196,0  254,5  292,8 
Gesetzliche Krankenversicherung86,6  90,9  95,9  100,0  104,3  107,8  112,1  117,8  121,5  128,9  133,6 
Soziale Pflegeversicherung80,4  85,0  90,2  100,0  106,2  135,8  146,1  156,3  174,9  191,8  214,5 
Gesetzliche Rentenversicherung92,7  95,9  99,5  100,0  103,5  106,7  111,4  114,3  108,0  114,0  121,1 
Gesetzliche Unfallversicherung91,1  93,1  97,1  100,0  103,8  106,6  110,3  117,2  114,8  115,4  119,7 
Private Krankenversicherung93,6  96,3  96,1  100,0  101,6  103,7  108,9  114,2  116,8  121,1  126,5 
Arbeitgeber87,3  91,6  95,2  100,0  103,5  108,5  114,8  121,0  124,1  127,2  133,2 
Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck98,5  96,7  96,8  100,0  101,3  103,8  108,4  114,7  109,8  116,1  108,6 
Datenquellen: Gesundheitsausgabenrechnung der Länder, Stand: April 2024

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