| Konjunktur , Industrie

Industrie im September 2024: Auftragseingänge steigen kräftig

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten stieg im September 2024 kräftig, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte erhöhte sich der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex gegenüber dem Vormonat um 8,5 Prozent. Die Bestellungen aus dem Ausland legten mit plus elf Prozent stärker zu als das Inlandsgeschäft (plus 5,3 Prozent).

Der kräftige Zuwachs ist auf eine gestiegene Nachfrage nach Investitions- und Konsumgütern zurückzuführen: Bei den Investitionsgüterproduzenten gingen im September 26 Prozent mehr Bestellungen ein als im August und in der Konsumgüterindustrie erhöhte sich das Ordervolumen im gleichen Zeitraum um 7,6 Prozent. Währenddessen mussten die Hersteller von Vorleistungsgütern Einbußen hinnehmen; die Auftragseingänge lagen im September um 3,3 Prozent unter dem Niveau des Vormonats.

Zum Anstieg des Ordervolumens in der Investitionsgüterindustrie trugen sowohl die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen als auch der Maschinenbau bei. Die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, erhielt im September 36 Prozent mehr Bestellungen als im Monat zuvor. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, erhöhte sich die Nachfrage um 16 Prozent. Auch in der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie gehört und die umsatzstärkste Branche ist, gingen mehr Aufträge ein als im August (plus 1,3 Prozent).

Trotz des kurzfristigen Anstiegs der Nachfrage lagen die Auftragseingänge in der rheinland-pfälzischen Industrie im September 2024 unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Preis- und kalenderbereinigt gingen 4,5 Prozent weniger Bestellungen ein als im September 2023. Inlands- und Auslandsgeschäft liefen schlechter. Kräftige Einbußen gab es in der Konsumgüterindustrie; die Nachfrage reduzierte sich um mehr als ein Viertel. In der Vorleistungsgüterindustrie fiel das Ordervolumen ebenfalls niedriger aus als im Vorjahresmonat. Die Investitionsgüterindustrie verzeichnete hingegen einen Zuwachs (plus 1,6 Prozent). Der Grund dafür ist ein kräftiger Anstieg der Bestellungen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie (plus 22 Prozent); im Maschinenbau gingen deutlich weniger Aufträge ein als im Vorjahresmonat (minus 22 Prozent).

Methodische Hinweise

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Beobachtung der wirtschaftlichen Aktivitäten in der Industrie insgesamt sowie in ausgewählten Industriebranchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Auftragseingangsindex (real) in der Industrie

Index 2021=100

Auftragseingangsindex (real) – Veränderung des Indexwertes¹ zum jeweiligen Vergleichszeitraum (in %)

Gütergruppe / BrancheSep. 2024 zu Aug. 2024Sep. 2024 zu Sep. 2023Jan. – Sep. 2024 zu Jan. – Sep. 2023
Industrie8,5-4,5-2,3
   Inland5,3-1,4-6,3
   Ausland10,9-6,40,4
   Vorleistungsgüterproduzenten-3,3-2,73,1
   Investitionsgüterproduzenten25,81,6-5,8
   Konsumgüterproduzenten7,6-26,7-9,4
   Herstellung von chemischen Erzeugnissen1,3-1,44,3
   Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen35,922,4-6,4
   Maschinenbau15,9-21,8-7,8
1 Vergleich mit dem Vormonat: vorläufige, preis-, kalender- und saisonbereinigte Werte. Vergleich mit dem Vorjahresmonat und dem Vorjahreszeitraum: vorläufige preis- und kalenderbereinigte Werte.

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